RBI-Aufsichtsrat kürt morgen Nachfolger für Stepic

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Morgen Freitag wird der Aufsichtsrat der börsenotierten Raiffeisen Bank International (RBI) einen Nachfolger für Herbert Stepic küren. Stepic (66) muss wegen Immobiliengeschäften über Steueroasen seinen Hut als RBI-Boss nehmen. Er hatte die Deals seinem Arbeitgeber und den Aufsehern verschwiegen, mittlerweile soll er wegen einer Liechtenstein-Stiftung Selbstanzeige erstattet haben.

Bis zur Übergabe an einen Nachfolger wollte Stepic das Haus weiter führen. Stepic gilt als Ostpionier unter den österreichischen Top-Bankern, mit den besten Kontakten in die Region. Mit der Bestellung eines neuen Generals für die Großbank muss Raiffeisen nun auch einen sektorinternen Richtungsstreit über das jahrelang rasante Tempo der Auslandsexpansion befrieden.

Auf wen sich die Raiffeisen-Mächtigen für die RBI-Spitze nun geeinigt haben, drang noch nicht durch. In Medien kursierten nicht weniger als acht Kandidaten, die meisten aus dem engeren Kreis der Bank bzw. Raiffeisenbankengruppe. Als Stepic' Stellvertreter fungiert Karl Sevelda.

Die RBI hat in der Finanzkrise 1,75 Mrd. Euro Staatshilfe erhalten, der Bund hat Partizipationskapital gezeichnet. Über den Rückzahlungszeitpunkt gab es bisher keine Festlegungen. Im Raum steht seit vielen Monaten eine Spekulation über eine Kapitalaufstockung.

Im RBI-Konzern waren Ende März 59.230 Mitarbeiter beschäftigt. Die Gruppe unterhält mehr als 3.100 Filialen in Ost/Südosteuropa. Hauptaktionärin der RBI ist mit 78,5 Prozent die Raiffeisen Zentralbank (RZB).

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