Sektsteuer - Schlumberger-Chef sieht Jobs gefährdet

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Die von der Regierung geplante Wiedereinführung der Schaumweinsteuer sorgt in der Sektkellerei Schlumberger für Unverständnis. "Das ist ein nicht durchdachter Schnellschuss", ätzte Schlumberger-Chef Eduard Kranebitter im APA-Gespräch. Die Steuer sei ein Nullsummenspiel, weil die vergleichsweise geringen Einnahmen durch Verwaltungs- und Administrationskosten aufgefressen würden.

Aus genau dem Grund sowie wegen Wettbewerbsverzerrung sei die Steuer auch 2005 wieder abgeschafft worden. Geht das Gesetz durch, kosten Sekt und Champagner ab März um 90 Cent (inklusive Mehrwertsteuer) je Flasche mehr. Die Begutachtungsfrist endet diese Woche. "Noch hoffen wir, dass die Steuer nicht wiedereingeführt wird", sagte Kranebitter.

Sollte die Abgabe kommen, sei der Produktionsstandort von Schlumberger mittelfristig gefährdet. Soll heißen, es droht eine Abwanderung ins Ausland. Schlumberger kauft den Grundwein für seine Sprudelgetränke derzeit hauptsächlich bei rund 450 österreichischen Winzern. Auch die Flaschen, Etiketten und Kartonagen kaufe man ausschließlich in Österreich. All das würde bei Wiedereinführung der Steuer auf dem Prüfstand stehen. "Die Verträge mit den Winzern sind gefährdet", so Kranebitter.

Schlumberger kauft den Liter Grundwein in Österreich um 1,10 bis 1,30 Euro je Liter zu. "In Italien müssten wir nur die Hälfte zahlen", meinte der Schlumberger-Boss.

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