Erstmals wird der Zinsaufwand heuer laut Prognosen bei unter 1 % des BIP liegen.
Budget. Die Coronakrise hat die Verschuldung Österreichs auf Rekordhöhe getrieben: Ende 2020 betrug die Schuldenquote 83,9 % des BIP, für 2021 rechnet das Finanzministerium mit 89,6 %. Gleichzeitig zahlen wir so wenig Zinsen wie nie für die Staatsschulden: Erstmals wird der Zinsaufwand heuer laut Prognosen bei unter 1 % des BIP liegen. Durch die solide Budgetpolitik vor der Pandemie sei Österreich „gut gerüstet“ gewesen: „Durch unsere gute Bonität konnten wir uns am Kapitalmarkt rasch und günstig refinanzieren“, so Finanzminister Gernot Blümel. Das sei auch der guten Arbeit der Bundesfinanzierungsagentur zu verdanken.
2019 musste Österreich 4,4 Mrd. Euro Zinsen für die Staatsschulden zahlen. 2020 waren es 4 Mrd. (1,06 % des BIP) – und für 2021 wird trotz der erhöhten Schulden mit einem Zinsaufwand von nur 3,6 Mrd. Euro (0,90 %) gerechnet. Günstiger als wir können sich nur Deutschland, die Niederlande, Finnland, Luxemburg refinanzieren.
In den nächsten Jahren werde man auf den Weg der Budgetkonsolidierung zurückkehren, so Blümel: „Günstige Konditionen bei der Finanzierung dürfen nicht als Freifahrtschein für neue Schulden gesehen werden.“