Servicewüste und ungeschulte Lieferanten

'Sprechen Serbisch?' - Chaos bei Lieferservice 'foodora'

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Profitmaximierung scheint bei 'foodora' oberste Priorität zu haben, Kunden wie auch Fahrer bleiben derweil auf der Strecke.  

Dass es bei Essenzustellern schon mal zu Pleiten, Pech und Pannen kommen kann, ist soweit nicht verwunderlich. Gerade beim Platzhirschen 'mjam' war dies leider regelmäßig gegeben. Doch seitdem der Mutterkonzern 'Delivery Hero' aus 'mjam' 'foodora',inkl. neuen Markenauftritts, hat werden lassen, geht gefühlt gar nichts mehr. 

Lieferanten sprechen oftmals kein Deutsch 

Immer wieder melden sich Kunden bei oe24, die nicht nur sauer, sondern auch teilweise fassungslos sind. Denn 'Delivery Hero' scheint auf eine Schulung der Lieferanten mittlerweile gänzlich zu verzichten. So passiert es etwa regelmäßig, dass der Lieferant weder Deutsch, noch Englisch spricht ("Sprechen Serbisch?") – was die Verständigung bei etwaigen Problemen, die mittlerweile leider die Norm geworden sind, schier unmöglich macht. Den Zustellern selbst ist hierbei kein Vorwurf zu machen, denn auch sie werden von ihrem Unternehmen scheinbar gänzlich im Stich gelassen. 

Servicewüste und verärgerte Kunden 

Bei all den – zugegeben zumindest teilweise – nachvollziehbaren Problemen, bleiben vor allem die Kunden auf der Strecke. Hilfestellung und Service werden bei 'foodora' kleingeschrieben; so schließt sich nach wenigen Sekunden bereits wieder das Chatfenster, wenn man es überhaupt erstmal gefunden hat – unabhängig davon, ob nun der 'Fall' gelöst wurde oder nicht. Wer für seine Antwort länger als 30 Sekunden braucht, hat 'Pech' gehabt. 

Chatverläufe mit Kundenservice gelöscht

Wer glaubt bei Problemfällen würden dazugehörige Chatverläufe gespeichert werden, der irrt leider. Ist der Chat erstmals geschlossen (meist von 'foodora' selbst), gibt es auch keine Dokumentation mehr darüber – selbst wenn das Problem nicht gelöst wurde.

Eine traurige Entwicklung für Kunden, wie auch Zusteller von 'foodora', dabei schreibt das Unternehmen seit der Corona-Krise Rekord-Umsätze. 

Stellungnahme von 'foodora'

Mittlerweile hat sich 'fodoora' zur Kritik geäußert: Unser Customer Care Team bearbeitet täglich rund 1.000 Anfragen, die zu 55 % aus Live-Chat Meldungen bestehen. Diese werden durchschnittlich innerhalb von 45 Sekunden bearbeitet, wohingegen alle Anfragen, die uns per E-Mail erreichen, im Schnitt innerhalb von 24 Stunden beantwortet werden. Es kann aufgrund von technischen Gründen, wie Verbindung zum Internet, auch zur Schließung eines Chats kommen, was in der Natur der Sache liegt, aber äußerst selten vorkommt. Sollte so etwas passieren, haben unsere Kund*innen immer die Möglichkeit auf unserer Website im eigenen Profil unter „PDF herunterladen” in alle Daten einzusehen. Hervorzuheben ist aber, dass 97 % unserer täglichen Lieferungen reibungslos verlaufen und nicht beanstandet werden.

Diversität hat bei foodora großen Stellenwert, das ist in unserer Flotte auch gut erkennbar. Bei 84 unterschiedlichen Nationalitäten vereinen sich viele Sprachen bei uns. Um es den Ridern zu ermöglichen, sich im Alltag und während der Arbeit besser verständigen zu können, bieten wir seit Juni gratis Deutschkurse an, die in unserer Rider Station gemeinsam mit dem BFI Wien umgesetzt werden. In der persönlichen Kommunikation kann es natürlich immer zu Fehlern kommen, daher arbeiten wir ständig daran unsere Mitarbeiter*innen zu schulen und Maßnahmen zu optimieren, um sprachliche Barrieren zu minimieren.
  

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