Zuschlag

Spritpreise steuern auf neuen Rekord zu

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Pünktlich vor dem Wochenende erhöhen die Tankstellen wieder die Spritpreise. Ursache dafür sind laut Experten nicht die hohen Ölpreise.

Erreichten sowohl Spritpreise als auch Autokosten insgesamt bereits im März Rekordwerte – Superbenzin war im Jahresvergleich um 23 Prozent, Diesel um 17,2 % teurer –, steuern die Treibstoffpreise nun auf ein neues Rekordhoch zu.

So zahlte man laut Erhebung des Autofahrerclubs ARBÖ gestern für einen Liter Eurosuper 95 im Schnitt 1,215 Euro (Durchschnittspreis im März: 1,164 Euro), für den Liter Diesel 1,114 Euro (Durchschnittspreis März 1,059 Euro).

Feiertagszuschlag

Noch sehen Experten keinen ursächlichen Zusammenhang zwischen den aktuellen Steigerungen bei den Spritpreisen und dem Ölpreis, der in den letzten Tagen wieder gesunken ist.

Für die nächsten Wochen befürchtet ARBÖ-Sprecherin Lydia Nintz jedoch eine neuerliche Erhöhung der Treibstoffpreise: „Nicht nur der hohe Ölpreis, auch der extrem niedrige Euro könnte zu einem neuen Preisschub führen.“

Für ÖAMTC-Sprecherin Elisabeth Brandau liegt der Grund für den neuerlichen Aufschlag bei Spritpreisen klar auf der Hand: „Das Wochenende inklusive Feiertag naht, also steigt die Nachfrage an den Tankstellen. Das nützen die Firmen aus und erhöhen davor noch die Preise.“

Jetzt tanken

Die Autofahrerclubs gehen davon aus, dass Sprit vor dem Feiertag am Samstag weiter teurer wird, und raten daher, möglichst noch davor zu tanken.

Gewinne für Ölkonzerne. Stellen die Autofahrer im Regelfall die großen Verlierer der hohen Ölpreise dar, profitieren Erdöl- und Energiekonzerne umso mehr. So konnte etwa das britisch-niederländische Unternehmen Shell im ersten Quartal sowohl Gewinn als auch Umsatz steigern. Unterm Strich stieg der Gewinn auf 4,18 Mrd. Euro. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum waren das immerhin 58 % mehr.

Zuvor hatte der britische Ölkonzern BP einen Netto-Gewinn von 6,2 Mrd. Dollar verkündet – das waren 138 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Dem Ärger Luft machen: In sozialen Netzwerken tobt es

Hunderttausende schließen sich derzeit in Facebook- und StudiVZ-Gruppen zusammen. Sie rufen zum Boykott auf und schmieden Pläne, wie sie den Öl-Multis eins auswischen können.

Beispielsweise hat die Gruppe "Benzinpreis-wir wehren uns“ mehr als 270 000 Mitglieder - sie ist damit die neuntgrößte Gruppe im Studenten-Netzwerk "StudiVZ". Mehr als 105.000 Mitglieder hat die Facebook-Gruppe "Wir tanken nicht bei Aral, Shell, Esso und Total". Wenn es Ihnen auch reicht: Werden Sie aktiv!

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