Werkschließung

Steiermark: Triumph entlässt 290 Mitarbeiter

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Der Wäschehersteller Triumph schließt sein Werk Hartberg mit knapp 300 Mitarbeitern

Der Unterwäschehersteller Triumph International AG schließt mit 31. Oktober das Werk im oststeirischen Hartberg. 290 Mitarbeiter, vor allem Frauen, verlieren ihren Job. Das Unternehmen mit Sitz in Wiener Neustadt erklärte am Freitag, dass die Werkschließung notwendig sei, da der Gesamtkonzern weltweit "mit massiven Überkapazitäten in seinen Produktionszentren konfrontiert" sei. Für die Belegschaft versuche man Pläne mit Sozialpartnern auszuhandeln.

Das "globale Marktklima"

Triumph begründete den Schritt auch mit dem globalen Marktklima, das Einfluss auf alle österreichischen Produktionsstandorte der Unternehmens - neben Hartberg auch noch Oberwart, Oberpullendorf und Aspang - habe. Die Folge sei ein internationaler Absatzrückgang sowohl bei den Handelspartnern von Triumph als auch beim Endverbraucher. Seit 2009 hätten sich die Auftragsbestände für die österreichische Produktion deutlich verschlechtert. Weder die aktuelle noch die prognostizierte Auftragslage ließe eine Verbesserung erwarten, so das Unternehmen.

Bei Triumph bedauere man den Verlust der Arbeitsplätze, doch der Schritt sei notwendig, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Man versuche jedem Mitarbeiter "das Ausscheiden so sozial verträglich wie möglich zu gestalten". Trotz der Kündigungen bleibe das Unternehmen weiterhin größter Arbeitgeber der österreichischen Bekleidungsindustrie. Marktseitig reagiere Triumph mit Investitionen in Verkaufskanälen auf die Absatzrückgänge - etwa für eigene oder Franchise Stores. Die anderen drei österreichischen Werke sind laut Pressesprecher Jörg Ebner nicht von Schließungen betroffen. Die Kurzarbeit sei in allen Betrieben beendet worden.

"Katastrophe für Hartberg"

Als eine "Katastrophe für die Stadt Hartberg" und die gesamte Region sahen am Freitag Bürgermeister Karl Pack (V), die steirische FPÖ und KPÖ sowie die Produktionsgewerkschaft Pro.ge die Schließung des Triumph-Werks. Neben der menschlichen Tragik gebe es auch einen weiteren Aspekt - der oststeirischen Stadt entginge nun auch die Kommunalsteuer des Betriebs, so Pack. Für ihn komme die Schließung "absolut überraschend".

Das Stadtoberhaupt habe zuletzt vor etwa zwei Jahren mit dem Unternehmen Gespräche geführt, bei denen ihm Leistung und Qualität am Standort bestätigt worden seien. Von einer Schließung sei keine Rede gewesen. Pack sehe zwar ein, dass das vor der Krise gewesen sei, aber die weltwirtschaftliche Lage könne auch ein "passender Vorwand sein, um mehr in Billiglohnländer auszulagern". Josef Pesserl, Landessekretär von Pro.ge, meinte, dass die Arbeitsplätze "aus Gründen der Gewinnmaximierung zum Opfer fallen". Er forderte "unverzügliche Gespräche über mögliche Alternativen zur Betriebsschließung".

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