Stichwort: Hypo Group Alpe Adria

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Die Kärntner Hypo Group Alpe Adria (HGAA) hat ihren Stammsitz in Klagenfurt. Eigentümer sind zu 67,08 Prozent die BayernLB, zu 20,48 Prozent die Grawe-Gruppe, zu 12,42 Prozent die Kärntner Landesholding und zu 0,02 Prozent die Hypo Alpe-Adria Mitarbeiter Privatstiftung.

Die HGAA ist mit rund 380 Bank- und Leasingstandorten in Österreich, Italien, Slowenien, Kroatien, Bosnien-Herzegowina, Serbien, Montenegro, Deutschland, Ungarn, Bulgarien, Mazedonien und der Ukraine vertreten. Die Zahl der Mitarbeiter wird mit etwa 7.500 beziffert, jene der Kunden mit mehr als 1,3 Millionen. Die Gruppe wies im Geschäftsjahr 2008 eine Bilanzsumme von 43,3 Mrd. Euro aus, der Nettoverlust lag bei 520 Mio. Euro.

Die Bank war jahrelang extrem rasch gewachsen und hatte satte Gewinne in den Bilanzen. Im März 2006 wurde jedoch bekannt, dass das Unternehmen im Herbst 2004 bei Swap-Geschäften mehr als 320 Mio. Euro verloren hatte. Die Bilanz 2004 musste neu geschrieben werden und wies erstmals ein Minus - in der Höhe von 99 Mio. Euro aus. Wolfgang Kulterer musste den Vorstandssessel räumen, er wurde im Oktober 2008 auch wegen Bilanzfälschung verurteilt.

Seinen Job übernahm interimistisch Siegfried Grigg von der Grawe, unter dessen Ägide auch der Verkaufsvertrag mit der BayernLB im Mai 2007 unterzeichnet wurde. Im Oktober 2007, Vorstandschef war inzwischen Tilo Berlin, erfolgte das Closing, die Bank ging mehrheitlich in den Besitz der BayernLB über. Die Bilanz 2007 war noch knapp positiv, seither schreibt die HGAA Verluste, teils wegen der Finanzkrise, teils aber auch wegen der hohen Risiken, die in der Expansionsphase eingegangen worden waren. Vorstandsvorsitzender ist seit dem Frühjahr dieses Jahres Ex-ÖVAG-Chef Franz Pinkl.

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