Strabag erwartet "schwierige Jahre" ab 2012

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Der Baukonzern hat für die ersten 3 Quartale 2009 eine stabile Bauleistung von 9,407 Mrd. Euro (Vorjahresperiode: 9,382 Mrd. Euro) und einen um 9 % auf 9,092 Mrd. Euro gestiegen Umsatz ausgewiesen. Das EBIT verbesserte sich um 18 % auf 174,6 Mio. Euro, doch das Finanzergebnis war mit -14,1 Mio. Euro negativ. Der Nettogewinn sank um 11 % auf 102,8 Mio. Euro, das Ergebnis je Aktie gab von 1,01 auf 0,90 Euro nach.

Konzernchef Hans-Peter Haselsteiner geht von einem für die Strabag "einigermaßen stabilen Geschäftsjahr 2010" aus. "Aus heutiger Sicht erwarte ich erst 2011 eine Verschlechterung der Marktbedingungen im Bausektor, gefolgt von einigen schwierigen Jahren ab dem Jahr 2012."

Für das heurige Gesamtjahr erwartet Haselsteiner ein Ergebnis "auf Vorjahresniveau", die Bauleistung werde leicht sinken. "Wir haben bereits im 3. Quartal jene ersten Aufträge erhalten, die den diversen staatlichen Konjunkturprogrammen zuzurechnen sind", so der Strabag-Chef. Der Baukonzern hat auch Zuschläge für viele neue Großprojekte - wie etwa Public-Private-Partnerships im Bildungsbereich, Infrastrukturprojekte in Polen und Ingenieurbauten in außereuropäischen Ländern - erhalten.

Das negative Finanzergebnis per Ende September begründet das Unternehmen vor allem mit den Investitionen des Vorjahres, die nun zu Buche schlugen. Zudem hätten sich die Haben-Zinsen in 2009 auf einem sehr niedrigen Niveau befunden. Das EBITDA stieg um 13 % auf 440,8 Mio. Euro, die Marge verbesserte sich geringfügig von 4,7 auf 4,8 %.

Etwas höherer Auftragsbestand in Russland und Ungarn

Der Auftragsbestand in Russland und Ungarn ging heuer in den ersten 9 Monaten deutlich zurück, unterm Strich erhöhte er sich dennoch per Ende September gegenüber dem Vorjahresstichtag um 5 % auf 14,62 Mrd. Euro, im Vergleich zum Jahresanfang 2009 stieg er sogar um 10 %.

Die Eigenkapitalquote erhöhte sich im Jahresverlauf nur geringfügig auf 31,2 % (zum Jahreswechsel: 30,5 %). Die liquiden Mittel verringerten sich von 1,49 Mrd. Euro um rund ein Drittel auf 983,7 Mio. Euro. Die Netto-Cash-Position in Höhe von 109,7 Mio. Euro entwickelte sich zu einer Nettofinanzverbindlichkeit von 297,9 Mio. Euro.

Der Cash-Flow aus der Geschäftstätigkeit drehte im Vergleich zu den ersten drei Quartalen 2008 von -232,8 Mio. auf 17,9 Mio. ins Plus, da trotz des gestiegenen Geschäftsvolumens der Aufbau des Working Capitals - allen voran bei den Forderungen - im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verringert werden konnte.

Im Einklang mit der Strategie, die Investitionen zu senken, habe sich der Cash-Flow aus der Investitionstätigkeit von -995,7 Mio. auf -296,3 Mio. verringert. Dies resultierte aus der Zurückhaltung beim Kauf neuer Geräte und den ausbleibenden Unternehmensakquisitionen. Der Cash-Flow aus der Finanzierungstätigkeit war mit -228 Mio. negativ, unter anderem weil die Strabag im Gegensatz zum Vorjahr auf die Emission einer Unternehmensanleihe verzichtet hat und Bankverbindlichkeiten getilgt wurden.

Der Baukonzern beschäftigt rund 76.000 Mitarbeiter und erbrachte im Geschäftsjahr 2008 eine Bauleistung von 13,7 Mrd. Euro. Die Kernmärkte sind Österreich und Deutschland, doch auch in CEE ist die Strabag über zahlreichen Tochtergesellschaften vertreten.

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