T-Home und T-Mobile sollen verschmolzen werden

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Die Deutsche Telekom will ab Anfang 2010 Festnetz und Mobilfunk in Deutschland aus einer Hand anbieten. Der neue Telekom-Vorstand für das Deutschlandgeschäft, Niek van Damme, will bei der Verschmelzung der Sparten T-Home und T-Mobile keine Zeit verlieren. "Ich habe Erfahrung mit Integration. Wir brauchen da Tempo", sagte van Damme bei seinem ersten Auftritt vor der Presse in München. Der Niederländer verantwortete zuvor das dortige Mobilfunkgeschäft der Deutschen Telekom.

Vor dem nächsten Schritt müssen aber noch die Aktionäre der Telekom auf einer außerordentlichen Hauptversammlung grünes Licht geben, die voraussichtlich Mitte November anberaumt wird. Auch der Telekom-Aufsichtsrat hat noch einmal ein Wörtchen mitzureden.

Die Telekom hatte den Konzernumbau im Februar angekündigt. Sie folgt mit der Verschmelzung von Festnetz und Mobilfunk dem Beispiel anderer europäischer Konzerne wie France Telecom oder Swisscom. Auch Vodafone ist mit der Festnetz-Tochter Arcor in Deutschland seit vergangenem Jahr ein integrierter Telefonkonzern.

Synergieeffekte aus der Integration konnte van Damme noch nicht beziffern. Es handle sich bei dem Umbau aber auch nicht um ein Kostenprogramm, betonte er. Die rund 85.000 Stellen bei T-Mobile und T-Home in Deutschland sollen nach seiner Darstellung erhalten bleiben. Es gehe eher darum, zusätzliche Potenziale im Vertrieb und Kundenservice zu schöpfen, sagte er. 29 Mio. Haushalte in Deutschland seien bereits Kunde des Bonner Konzerns, davon nutzten erst 22 Prozent sowohl Festnetz als auch Mobilfunk über die Telekom. Entschieden sich nur ein Prozent mehr für ein integriertes Produkt aus Festnetz- und Mobilfunk, ergebe das ein Umsatzplus im dreistelligen Millionenbereich. Damit sei aber noch nicht im kommenden Jahr zu rechnen.

Zunächst müssen die Bonner auch erst einmal Geld in die Hand nehmen, um den Umbau zu stemmen - wieviel, wollte van Damme nicht sagen. "Die Investitionen werden sich aber schon nächstes Jahr lohnen", zeigte sich der Telekom-Vorstand überzeugt.

Branche mit Umsatzproblemen

Die Telekombranche in Deutschland kämpft seit Jahren mit Umsatzproblemen. "Der Markt wächst nicht mehr, zum einen wegen der Regulierung, aber auch wegen des Wettbewerbs", sagte van Damme. Sowohl im Breitband- als auch im Mobilfunkgeschäft sind die Bonner in Deutschland zwar Marktführer. Neben anderen Telekomanbietern drängten in letzter Zeit aber auch Kabelnetzbetreiber ins Geschäft mit Telefon- und Internetanschlüssen.

Im klassischen Geschäft mit Telefonanschlüssen rechnet van Damme noch in den kommenden drei bis vier Jahren mit einem Rückgang der Kundenzahl. Der Trend nach unten verlangsame sich aber zunehmend. Auch das Triple-Play-Vorzeigeprodukt "Entertain", das Internet, Telefon und Fernsehen vereint, läuft nicht richtig. Bislang hat die Telekom 700.000 Entertain-Kunden - bis Ende 2009 sollen eine Mio. Kunden das Produkt nutzen, mit dem bisher das glasfaserbasierte schnelle Internet VDSL vermarktet wird.

Um ihre Glasfaserleitungen besser auszulasten, öffnet die Telekom das Netz nun für Wettbewerber. Ein erster Vertrag mit Vodafone ist jüngsten Angaben zufolge unterschrieben. Der Großhandelspreis liegt laut Vodafone bei unter 30 Euro im Monat pro Anschluss. Auch beim Ausbau der Breitbandnetze suchen die Bonner weiter nach Partnern. "Wir wissen, dass wir den Glasfaserausbau nicht allein schaffen können", sagte van Damme.

Mit Blick auf die Breitbandstrategie der Bundesregierung warnte er: "So wie wir jetzt ausbauen, werden wir das Ziel 2010 nicht erreichen." Die Bundesregierung will bis Ende kommenden Jahres alle Haushalte in Deutschland mit Bandbreiten von 1 Megabit je Sekunde versorgen. Es brauche Standardlösungen, so dass nicht in jeder Stadt auf einer anderen technischen Plattform gearbeitet werde, sagte van Damme.

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