Pleite

Teak Holz ist insolvent

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Das Unternehmen wünscht eine Untersuchung der Staatsanwaltschaft.

Die Teak Holz International AG hat heute einen Antrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung beim Landesgericht Linz eingebracht. Das Unternehmen hatte darauf gesetzt, dass in Costa Rica Teakholzbäume angepflanzt werden und aus deren Wachstum die Investitionskosten gedeckt und Gewinne gemacht werden. 2014 stellte sich aber heraus, dass es weniger Bäume gab als angenommen.

Falsche Bilanzen
Die Inventur 2014 ergab, dass seit 2006 einerseits eine geringere Fläche bepflanzt, andererseits die Bestandsdichte geringer als in den Bilanzen angeführt war. Nun sitzt Teak Holz auf einem Schuldenberg von über 30 Mio. Euro. Ende August konnte das börsennotierte Unternehmen eine fällige Wandelschuldverschreibung aus dem Jahr 2010 nicht bedienen. Seit Sonntag stand die Insolvenz im Raum.

Das Unternehmen selber schreibt in der heutigen ad-hoc-Aussendung, "nach Erkenntnissen der Gesellschaft, die im Rahmen mehrerer Sachverhaltsdarstellungen an die WKStA (Wirtschafts-und Korruptionsstaatsanwaltschaft, Anm.) übermittelt wurden, war im Unternehmen von Anfang an die geringere bepflanzte Fläche und die geringere Bestandsdichte bekannt. Im internen Berichtswesen wurde bereits 2008 die Netto-Pflanzfläche mit weniger als 1000 ha angegeben."

Ungereimtheiten
2009 sei ein Mitarbeiter der Wirtschaftsprüfer PwC Linz auf Ungereimtheiten in der Ermittlung der Bestandsdichte gestoßen. Es sei den damals handelnden Personen aber "offenbar" gelungen, diese Bedenken auszuräumen. Auch habe der damals von der Gesellschaft engagierte costa-ricanische Sachverständige beim Bekanntwerden der Bedenken des Prüfers "sinngemäß gemeint 'jetzt haben sie Euch drangekriegt'", so die Teak-Holz-Aussendung von heute, Mittwoch.

Und weiter: "Es erstaunt, dass die WKStA dem Vernehmen nach bislang keine Untersuchung zu den inkriminierten Vorgängen initiiert hat, insbesondere keinen Verstoß gegen Par. 255 AktG erkennt". Dieser regelt Strafbestimmungen für falsche Informationen über die wirtschaftliche Lage des Unternehmens.

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