Rückgang bei Mobilfunkkunden in Österreich von 4,8 Prozent.
Die teilstaatliche Telekom Austria hat im 1. Halbjahr 2014 erwartungsgemäß eine tiefrote Bilanz gelegt. Wegen der Abschreibungen in Bulgarien von 400 Mio. Euro fiel ein Nettoergebnis von minus 317,8 Mio. Euro an (HJ 2013:plus 108 Mio.). Das Betriebsergebnis (Ebit) sank auf minus 222,6 Mio. Euro (HJ 2013: plus 223,3 Mio.). Die Umsatzerwartung für das heurige Jahr wurde leicht zurückgefahren.
Der Umsatz im ersten Halbjahr verringerte sich um 7,3 Prozent auf 1,939 Mrd. Euro. Das Ergebnis ohne Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) gab bereinigt um 7,2 Prozent auf 619,4 Mio. Euro nach. Der von der Telekom viel beachtete Cash Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit verzeichnete ein Minus von 24,4 Prozent auf 373,4 Mio. Euro. Die Nettoverschuldung blieb mit 3,688 Mrd. Euro stabil. Der Ausblick für die Dividende bleibt konstant bei 0,05 Euro je Aktie, teilte der in Wien börsenotierte Konzern Mittwochfrüh ad hoc mit.
Die Zahl der Mobilfunkkunden ging in Österreich im 1. Halbjahr um 4,8 Prozent auf 5,5 Millionen zurück, die Festnetzanschlüsse bleiben mit 2,3 Millionen stabil. Die Umsatzerlöse gingen hierzulande um 12,3 Prozent zurück. "Der Rückgang war vorwiegend auf niedrigere Bruttozugänge im Premiumgeschäft, die auf die Erlöse aus dem Verkauf von Endgeräten drückten, sowie auf deutlich gesunkene Zusammenschaltungserlöse aufgrund von niedrigeren Terminierungsentgelten im Festnetz- und Mobilfunkbereich zurückzuführen", so der Konzern, der sich mittlerweile unter Kontrolle der mexikanischen America Movil befindet.
Allerdings hatten die Preiserhöhungen der Telekom-Mobilfunksparte A1 für kräftigen Ärger bei den Kunden gesorgt, in diversen Internetforen kündigten zahlreiche Poster an, zum Mitbewerb zu wechseln. Durch die einseitige Änderung der Vertragsbedingungen hatten die Kunden ein Sonderkündigungsrecht.
Am Donnerstag lädt die Telekom zu einer außerordentlichen Hauptversammlung, bei der eine Kapitalerhöhung von einer Milliarde Euro und eine Umbesetzung des Aufsichtsrates ansteht. In diesem haben künftig die Mexikaner die Mehrheit.