Telekom prüft Festnetz-Handy-Fusion bis Februar

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Die Telekom Austria hat in ihrer Aufsichtsratssitzung keine Vorentscheidung über eine mögliche Fusion ihrer Festnetz- und Mobilfunk-Sparte in Österreich getroffen. Die Prüfung wird fortgesetzt und der Vorstand wird die Ergebnisse mit dem Aufsichtsrat im 1. Quartal 2010 erörtern.

Wie aus Unternehmenskreisen zu erfahren war, dürfte die Vollfusion von Festnetz und Mobilfunk nach der heutigen AR-Sitzung wahrscheinlicher geworden sein. Die nächste Sitzung des Aufsichtsrates wird voraussichtlich am 23. Februar stattfinden.

Stabile Dividenpolitik, ...

Der Aufsichtsrat hat in der heutigen Sitzung das Budget für 2010 genehmigt. Das Unternehmen hat darüber hinaus seine Absicht bekräftigt, Dividenden in der Höhe von 65 % des Jahresüberschusses, zumindest aber 0,75 Euro je Aktie bis 2012 auszuschütten.

Die Telekom Austria rechnet für 2010 mit einem weiterhin schwierigen Marktumfeld und hat dementsprechend auch einen Ergebnisrückgang in Aussicht gestellt: Das EBITDA soll im kommenden Jahr nur noch 1,6 Mrd. Euro betragen - für heuer wurde zuletzt noch mit einem EBITDA von 1,8 Mrd. Euro gerechnet.

... aber weniger operativer Profit

An negativen Effekten erwartet die Telekom die anhaltende Substitution der Festnetztelefonie durch die Mobilkommunikation in Österreich, weiteren Preisdruck in allen wichtigen Märkten der Gruppe sowie die Auswirkungen der regulierungsbedingten Reduktion der Roaming-Tarife und der Terminierungsentgelte in Österreich, Bulgarien, Kroatien und Slowenien. Darüber hinaus stellt die Einführung einer Steuer für bestimmte Mobilfunkdienste in Kroatien und Serbien eine zusätzliche Belastung dar.

Abhängig vom Umfang der Investitionen im Festnetz für die Migration zu einem All-IP-Netzwerk geht die Telekom von Anlagezugängen von bis zu 800 Mio. Euro aus. Diese Summe enthält keinen umfangreichen Ausbau der Glasfaserinfrastruktur, dessen Beginn nicht für 2010 geplant ist.

Der primäre Fokus des Managements liegt nach wie vor auf dem operativen Free-Cashflow, der sich auf rund 800 Mio. Euro reduzieren wird. Der Vorstand hält weiterhin an der Mittelverwendungsstrategie inklusive Aktienrückkäufen zur Ausschüttung nicht benötigter liquider Mittel an die Aktionäre fest.

Kein Aktien-Rückkauf vor 2011

Voraussetzung dafür seien jedoch eine ausgewogene Bilanzstruktur mit einer Nettoverschuldung von 1,8-mal bis 2,0-mal EBITDA sowie die Stabilität der wichtigsten ausländischen Währungen und Märkte. Vor dem Hintergrund eines anhaltend schwierigen Marktumfeldes sei jedoch nicht mit einem Beginn des Aktienrückkaufs 2010 zu rechnen.

Im Hinblick auf die bis Ende Februar vertagte Entscheidung über eine mögliche Fusion von Festnetz und Mobilfunk stellte mobilkom-Betriebsratschef Werner Luksch vor allem den Erhalt der Arbeitsplätze in den Vordergrund. Falls es zu einem weiteren Abbau von Arbeitsplätzen in einem künftig fusionierten Unternehmen komme, könnte dies zulasten der Mobilkom-Mitarbeiter gehen, von denen 80 % kündbare Angestellte seien, befürchtet Luksch.
Jedenfalls dürfe der Vorteil einer Fusion nicht nur eine bessere Bilanz sein, sondern es müsse auch Vorteile für die Kunden geben, weil dies auch Arbeitsplätze sichere.

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