Ein Drittel des Lohnes geht bei vielen schon fürs Wohnen drauf – bald noch mehr.
Der Druck auf Familien wird immer größer. Wir stehen vor dem nächsten Preis-Schock: Die Mieterhöhungen des heurigen Jahres werden insgesamt 400 Millionen Euro ausmachen – so eine Berechnung der Arbeiterkammer. Am Mittwoch präsentiert sie Details dazu.
Was schon jetzt klar ist: Im Dezember werden zumindest 250.000 Haushalte erneut laut aufstöhnen. Ihre Miete wird empfindlich angehoben.
In nur sieben Monaten steigen Kosten um 16 %
„Unpackbar“. Es ist das bereits dritte Mal in diesem Jahr, in dem sogenannte „Kategoriemieten“ (Altbauwohnung mit Vertrag vor 1994) teurer werden. „In nur sieben Monaten würden die Kategoriemieten um mehr als 16 Prozent steigen – das ist unpackbar“, sagte AK-Wohnexperte Thomas Ritt. Hintergrund ist auch hier die Rekord-Inflation, ausgelöst durch den Ukraine-Krieg.
450 Euro mehr. Laut AK-Rechnung zahlen Mieter einer 70 Quadratmeter großen Wohnung nach der nächsten Erhöhung um 450 Euro mehr pro Jahr. Erklärung: Kategoriemieten dürfen vom Wohnungsbesitzer angehoben werden, wenn die Inflation von Monat zu Monat um mehr als 5 % steigt. Das ist in diesem Jahr bereits dreimal geschehen. Die AK fordert deswegen nur eine einmalige Mieterhöhung pro Jahr mit einem zusätzlichen Preisdeckel.
Reguliert. Das Problem ist ein globales. Viele Länder beschränken aber die Vermieter bei der Preiserhöhung. In Frankreich darf der Zins um maximal 3,5 % pro Jahr angehoben werden. In Spanien und Portugal nur um 2 %. Und in Schottland darf der Preis überhaupt nicht erhöht werden, bis sich die allgemeinen Steigerungen beruhigen.