Teurere Lebensmittel treiben deutsche Inflation an

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Teurere Lebensmittel haben die Inflation in Deutschland so stark angeheizt wie seit Dezember nicht mehr. Im Juni stiegen Verbraucherpreise im Schnitt um 1,8 Prozent zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte und damit frühere Schätzungen bestätigte. Im Mai lag die Teuerungsrate noch bei 1,5 Prozent, im April nur bei 1,2 Prozent.

Trotz des Anstiegs herrschen damit nach Definition der Europäischen Zentralbank stabile Preise, die diese bei Werten von knapp unter zwei Prozent gewährleistet sieht.

Neben der Energie gehörten vor allem Nahrungsmittel zu den Preistreibern. Sie verteuerten sich im Juni um 5,4 Prozent zum Vorjahresmonat und damit dreimal so stark wie der Durchschnitt aller Waren und Dienstleistungen. Spürbar mehr bezahlen mussten die Verbraucher für Speisefette und Speiseöle (plus 13,0 Prozent, darunter Butter: plus 27,1 Prozent) sowie Gemüse (plus 10,4 Prozent, darunter Kartoffeln: plus 35,2 Prozent) und Obst (plus 9,2 Prozent; darunter Äpfel: plus 21,1 Prozent). Erheblich teurer waren auch Molkereiprodukte und Eier (plus 5,3 Prozent) sowie Fleisch und Fleischwaren (plus 5,0 Prozent). Energie verteuerte sich zum Juni 2012 insgesamt um 3 Prozent.

Experten gehen davon aus, dass die Inflationsrate in der zweiten Jahreshälfte etwas kräftiger klettern wird. Sie erwarten, dass Unternehmen dann die steigenden Lohnkosten an die Verbraucher weiterreichen werden. Die Bundesbank rechnet für 2013 mit einer durchschnittlichen Jahresteuerung von 1,6 Prozent.

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