Tiefpunkt bei Arbeitskräfteüberlassern in Österreich langsam vorbei

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Laut einer Stichtagserhebung am 31. Juli 2009 waren österreichweit 57.230 Mitarbeiter beschäftigt, das sind 15,9 % weniger als im Vorjahr. "Die Wirtschaftskrise hat deutliche Spuren hinterlassen", so der Fachgruppenobmann Gerhart Zehetner.

Die Branche hat aber nicht nur unter der Wirtschaftskrise sondern auch unter einem schlechten Image zu leiden. Die Begriffe "Personalleasing bzw. Zeitarbeit", die fälschlicherweise für diese Dienstleister verwendet werden, würden u.a. dazu beitragen. Um gegen dieses negative Bild anzukommen, hat die KMU Forschung Austria im November eine Studie zur Arbeitszufriedenheit der Mitarbeiter von Arbeitskräfteüberlassern, davon gibt es derzeit 1.869 in Österreich, durchgeführt.

Diese besagt, dass 38 % der 240 befragten Mitarbeiter "sehr zufrieden", knapp 59 % "zufrieden" sind. Dass Arbeiter oder Angestellte bei dem Beschäftigungsbetrieb "gleich gut" wie dessen eigene Mitarbeiter behandelt werden würden, bestätigten 72 % Befragten. Fast 4 % fühlen sich sogar "besser" behandelt. Nachholbedarf sieht der Direktor der KMU Forschung Austria, Walter Bornett, im Bereich der Aus- und Weiterbildung. "Wir bieten das sehr wohl, nur muss das noch stärker kommuniziert werden", sagte der Fachgruppenobmann dazu.

Erneut forderte er von den Sozialpartner eine Verwaltungsvereinfachung. Konkret soll die Novellierung bzw. der Entfall des "veralteten und längst obsoleten" Arbeitsüberlassungsgesetzes aus 1988 angegangen werden. "Bereits seit 2002 gibt es einen Kollektivvertrag für Arbeiter, der sich an den Metaller-KV anlehnt. Für Angestellte existiert er bereits noch länger". Dieser würde zu mehr Transparenz und Eigenständigkeit der Branche beitragen, so Zehetner.

Zudem verlangte der Fachgruppenobmann: "Wer legal in Österreich lebt, soll auch arbeiten dürfen". Denn in den Branchen Gewerbe und Handwerk und Mechatronik gebe es durchaus Personalbedarf bei den Arbeitskräfteüberlassern", so Heinrich Mayr, der Geschäftsführer der Allgemeinen Fachgruppe Gewerbe. Als Zukunftsbranche bezeichnete er u.a. die Bereiche Handel und Banken und Versicherungen.

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