Tourismus: Dickes Minus im Sommer

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Krise, Schweinegrippe und Hochwasser belasten den Sommertourismus. Jetzt wird mehr Geld für die Österreich-Werbung gefordert.

2009 ist ein schwieriges Jahr für den Tourismus in Österreich. Während es im Winter noch ordentlich lief, gab es in der Sommersaison bisher deutliche Einbrüche bei Nächtigungen und Umsatz. Für die gesamte Saison (Mai bis Oktober) rechnet Tourismus-Obmann Hans Schenner mit einem Umsatzrückgang von vier Prozent.

Tourismusexperten nennen die Krise als größtes Problem. Sie bewirkt, dass die Menschen ganz generell beim Urlaub sparen. Bei Gästen aus ferneren Ländern sorgt zudem die Angst vor der Schweinegrippe für Rückgänge. Und die Hochwasser­katastrophen haben Österreich auch als Sommerziel geschadet.

Es gibt auch Gewinner

Aber nicht alle Tourismusbereiche gehören zu den Verlierern. Ferienwohnungen, Pensionen, Privatzimmer und "Urlaub am Bauernhof“ legen in einigen Bundesländern zu. Ebenfalls stärker nachgefragt sind Campingplätze. Urlauber weichen also auf billigere Unterkünfte aus.

Trotzdem werden in einigen Bundesländern, etwa in Tirol, bis zu zweistellige Rückgänge befürchtet. Positive Meldungen kamen bislang nur aus dem Burgenland. Hier gab es zumindest im Juni ein Nächtigungsplus von 9,3 Prozent, Kultur-Events und Haydn-Jahr bringen mehr Gäste. Ob sich für das Bundesland auch in der gesamten Saison ein Plus ausgeht, hängt nun vom Wetter ab.

Staat soll helfen

Schwer haben es derzeit vor allem die Qualitätshotels. Sepp Schellhorn, Chef der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV) will deshalb für die Österreich Werbung rasch 10 Mio. Euro vom Staat: "Wir sind im Alpenraum die besten Anbieter. Das muss – speziell in Deutschland – besser kommuniziert werden.“

Schellhorn glaubt jedoch, dass in der Stadthotellerie die Talsohle nun allmählich erreicht ist. In der Ferienhotellerie bleibt es aber bis über den nächsten Winter kritisch.

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