Flughäfen und Airlines haben nicht genug Personal, um den Ansturm der Passagiere zu bewältigen. Deshalb werden jetzt die Flugpläne zusammengestrichen.
Die AUA-Mutter Lufthansa und ihre Tochter Eurowings streichen wegen Personalmangels im eigenen Haus sowie bei Boden- und Flughafendienstleistern ihren Flugplan im Ferienmonat Juli zusammen.
An Drehkreuzen Frankfurt und München
Die Lufthansa hat für Juli 900 Flüge innerhalb Deutschlands und Europas an den Drehkreuzen in Frankfurt und München aus dem System genommen. Die Streichungen betreffen die Wochentage Freitag, Samstag und Sonntag, das entspreche fünf Prozent der geplanten Kapazität an den Wochenenden.
Auch Eurowings streiche für den Monat Juli mehrere hundert Flüge.
Bodenpersonal und Flugbegleiter fehlen
Die gesamte Luftfahrtbranche insbesondere in Europa leidet aktuell unter Engpässen und Personalmangel - von der Passagierkontrolle über die Flugzeugabfertigung bis hin zu den Flugbegleitern. "Über alle Standorte hinweg fehlen den Dienstleistern, die an der Abfertigung der Passagiere beteiligt sind, rund 20 Prozent Bodenpersonal im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit. Das kann vor allem beim Check-in, beim Beladen der Koffer und in der Luftsicherheitskontrolle zu Engpässen in Spitzenzeiten führen", sagte der Hauptgeschäftsführer des Flughafenverbandes ADV, Ralph Beisel, jüngst.
"Es ist absehbar, dass aufgrund der Engpässe die Flugpläne nicht wie erhofft geflogen werden können", heißt es aus dem Lufthansa-Konzern. Fluggäste würden bei Streichungen umgehend informiert und möglichst auf andere Flüge von Lufthansa oder Eurowings umgebucht.
Ausfälle schon am Pfingstwochenende
Nach Flugausfällen bei großen europäischen Airlines am Pfingstwochenende in Folge von Personalmangel war die Sorge vor chaotischen Zuständen in der Hauptreisezeit gewachsen. Nach Weggängen und Entlassungen in der Pandemie sind in der Branche noch nicht genug Beschäftigte angestellt und einsatzfähig, um dem Reiseansturm gerecht zu werden.