Österreichs zweitgrößtem Baukonzern blieb in den ersten drei Monaten 2022 unterm Strich ein Überschuss von 0,4 Mio. Euro - nach einem Verlust von 7,2 Mio. Euro im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Ihre Produktionsleistung steigerte die Porr um fast 16 Prozent auf 1,16 Mrd. Euro, wie das Unternehmen am Montag bekanntgab. Besonders stark habe sich das Geschäft in Österreich, der Schweiz und in Zentralosteuropa (CEE) entwickelt.
Kostensteigerungen und Engpässe
"Die Porr hat sich im ersten Quartal in einem schwierigen Umfeld gut behauptet", kommentierte CEO Karl-Heinz Strauss das Ergebnis. Die Marktlage bleibe spannend. "Die Baubranche steht unter Strom: Einerseits freuen wir uns über volle Auftragsbücher und einen steigenden Bedarf an unseren Leistungen in allen Bereichen. Andererseits dämpfen Kostensteigerungen und Engpässe am Beschaffungsmarkt das Branchenwachstum", berichtete der Konzernchef.
Der Auftragsbestand erreichte die 8-Milliarden-Euro-Marke - eine leichte Steigerung von 1,4 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum (7,9 Mrd. Euro. Der Ordereingang brach allerdings um 22,7 Prozent von 1,85 auf 1,42 Mrd. Euro massiv ein.
Großaufträge
Die größten Auftragseingänge kamen den Angaben zufolge aus dem Infrastrukturbereich. In Norwegen errichtet die Porr eine neue Brücke für die Stadt Drammen im Volumen von 85 Mio. Euro. Unter die Großaufträge im Hochbau reiht sich der Um- und Neubau der Alten Akademie in München sowie der Bau des Bürohauses Florido Liner in Wien.
Trotz der "signifikanten Preissteigerungen am Beschaffungsmarkt" habe der Konzern heuer erstmalig in einem ersten Quartal ein positives Ergebnis vor Steuern (EBT) von 0,6 Mio. Euro erzielt. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres stand noch ein Vorsteuerverlust in Höhe von 9,4 Mio. Euro zu Buche. Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen verbesserte sich das Ergebnis (EBITDA) heuer in den ersten drei Monaten um gut 30 Prozent von 38,6 auf 50,3 Mio. Euro.
Mit im Schnitt 19.559 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern (plus 2,8 Prozent) erwirtschaftete das Bauunternehmen einen Umsatzanstieg um 14,7 Prozent von 968,4 Mio. auf 1,1 Mrd. Euro.
Die Bilanzsumme des Konzerns verringerte sich um 3,7 Prozent von knapp unter 4,1 auf 3,9 Mrd. Euro. Das Eigenkapital schmolz um 9,5 Prozent von 824 auf 746 Mio. Euro zusammen. Die Eigenkapitalquote verringerte sich - bei einer Nettoverschuldung von 135 Mio. Euro - von 20,3 auf 19,1 Prozent. Die Nettoverschuldung sei im Vergleich zum März 2021 um 171,1 Mio. Euro gesunken.
Nachhaltiges Bauen
Die Nachfrage in der Bauwirtschaft bleibe auf hohem Niveau, so die Einschätzung des Managements. "Mittel- bis langfristig sehen wir in den globalen Megatrends große Chancen für die Bauwirtschaft", blickte Strauss in die weitere Zukunft. Der "Green Deal" der EU sorge für eine anhaltende Nachfrage bei nachhaltiger Mobilität und umweltbewusstem, kreislauffähigem Bauen. Durch die stetige Urbanisierung gebe es einen wachsenden Bedarf an leistbarem Wohnraum in der Stadt.