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Rekordforderung: Elektroindustrie will sechs Prozent Lohnplus

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Die Gewerkschaften starten mit einem Paukenschlag in die Frühjahrs-Lonhrunde der Industrie: Für die Elektro- und Elektronikindustrie (EEI) wird eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um sechs Prozent gefordert

Das ist die höchste Forderung seit Jahrzehnten.  „Das Leben wird teurer. Die gestiegenen Energie- und Lebensmittelpreise sowie die hohen Kosten fürs Wohnen schlagen voll auf unsere Kolleginnen und Kollegen in den Betrieben durch. Es muss auch im Interesse der Arbeitgeber sein, die Kaufkraft der ArbeitnehmerInnen zu erhalten“, begründen die Arbeitnehmer-Chefverhandler Rainer Wimmer (PRO-GE) und Karl Dürtscher (GPA), die Forderung der Gewerkschaften.

Besonderes Augenmerk werde man in den diesjährigen Lohnverhandlungen auf die niedrigen Einkommensgruppen legen, denn diese treffe die Teuerungen am stärksten.

Starkes Wachstum der Industrie

Wimmer und Dürtscher verweisen neben der Inflation auch auf die wirtschaftlichen Höhenflüge der Industrie im zurückliegenden Jahr 2021 mit einem Wachstum von neun Prozent. Auch für das Gesamtjahr 2022 sei - trotz abgeschwächter Prognosen - ein ordentliches Wirtschaftswachstum zu erwarten. Die Auftragsbücher der Elektro- und Elektronikindustrie sind gut gefüllt und der Fachkräftebedarf ist groß. Aufgrund der vielen offenen Stellen sind die Arbeitsbelastung und Arbeitsverdichtung für die Beschäftigten in der Branche entsprechend groß.

„Auch wenn durch den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine neue Unsicherheiten entstehen, werden wir nicht zulassen, dass die Gewinne der letzten Monate nur den Eigentümern zugutekommen. Die Dividendenausschüttungen waren hoch, jetzt sind die ArbeitnehmerInnen an der Reihe, einen gerechten Anteil am Erfolg zu erhalten“, unterstreichen die Gewerkschafter.

130.000 Beschäftigte betroffen

Die Frühjahrsrunde der Industrie betrifft rund 130.000 Beschäftigte und umfasst neben der EEI auch die Textilindustrie (wo ebenfalls am Dienstag die Forderungsprogrammübergabe stattfand), die chemische Industrie, die Papierindustrie sowie die Glasindustrie. Am 28. März beginnt die chemische Industrie mit den Verhandlungen, am 30. März folgt die Papierindustrie. Den Abschluss bildet traditionell die Glasindustrie mit Verhandlungsstart im Mai.
 
 
 
  

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