Geldabflüsse

Signa verschob vor Insolvenz 300 Millionen Euro heimlich an Benkos Privat-Firmen

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Kurz vor dem großen Benko-Beben nahmen heimliche Geldabflüsse zu. Die Investoren wurden darüber nicht informiert. 

Signa-Gründer René Benko soll laut einem „Financial Times“-Bericht kurz vor dem Kollaps seine Schäfchen ins Trockene gebracht haben. Das zeigen Finanzdokumente. Ein Unternehmen der Signa-Gruppe hat vor dem Zusammenbruch des Immo-Imperiums rund 300 Millionen Euro an zwei Unternehmen überwiesen, die von der Familie des Signagründers René Benko kontrolliert werden, berichtete die FT.

Signa Development verlieh mehr als 300 Millionen an Benkos Privat-Firmen

Millionen verschoben. Die Signa-Tochter Signa Development, eine der drei Haupt-Gesellschaften, welche die Investitionen des Immo-Imperiums führten - inklusive einer Beteiligung am New Yorker Chrysler-Gebäude - lieh 125 Millionen Euro an die Laura Finance Holding GmbH und außerdem 190 Millionen Euro an die Laura Holding GmbH im Rahmen enormer Geldabflüsse im vergangenen Jahr, geht aus den Dokumenten hervor, welche die Finanzzeitung FT eingesehen hat.

Stiftung in Privatbesitz der Familie Benko

Diese Unternehmen sind nach Benkos Tochter Laura benannt. Bei beiden Empfängern handelt es sich um Tochtergesellschaften der in Innsbruck ansässigen Laura Foundation. Es werden keine Begünstigte genannt, aber laut Firmenbuch kontrolliert Benkos Mutter Ingeborg diese Stiftung.

Haselsteiner will für Signa Development  25 Millionen Euro locker machen

Die Insolvenz von Signa, welche Beteiligungen am Wiener Luxuskaufhaus Lamarr (derzeit ein Rohbau an der Mariahilfer Straße), Selfridges in London und dem KaDeWe in Berlin hat, war ein Paukenschlag für die Immo-Branche.

Doch viele Kreditgeber, mit Milliardenverlusten konfrontiert, stellen jetzt in Frage, wie das umfangreiche, mit Schulden finanzierte Immo-Imperium unter der effektiven Kontrolle des 46-jährigen René Benko geführt wurde. Der hatte offiziell keine Management-Funktion mehr, soll aber die Strippen gezogen haben. Das sagte auch der österreichische Unternehmer und Signa-Investor Hans Peter Haselsteiner.  

Bis zu 25 Millionen Euro ist Haselsteiner bereit, der Signa Development noch zuzuschießen. Und er ist einer von vielen, die jetzt Aufklärung fordern und sich getäuscht fühlen.

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