Die US-Börsenaufsicht SEC hat wegen milliardenschwerer Bonuszahlungen schwere Vorwürfe gegen die Bank of America erhoben. Das Geldhaus habe bei der Übernahme von Merrill Lynch falsche und irreführende Angaben zu den Gehaltszulagen gemacht, erklärte die Securities and Exchange Commission (SEC) in einer am Montag in New York eingereichten Klage.
Zur Beilegung des Konflikts ging die Bank demnach auf einen 33 Millionen Dollar (23,1 Mio. Euro) teuren Vergleich ein. Die Bank habe dabei die Vorwürfe weder bestritten noch zugegeben, teilte die SEC mit.
Der Klage zufolge wirft die Börsenaufsicht der Bank of America Fehlinformationen im Zusammenhang mit Bonuszahlungen vor, die in den USA derzeit höchst umstritten sind. So soll die Bank in der Übernahmeerklärung an die SEC zugesichert haben, Merrill werde auf Prämienzahlungen an die eigenen Manager bis zum Abschluss der Fusion am 1. Jänner 2009 verzichten. Tatsächlich habe die Bank of America aber Merrill Sonderzahlungen zum Jahresende genehmigt. Ende 2008 zahlte Merrill Gehaltszulagen in Höhe von 3,6 Mrd. Dollar, obwohl das Institut im selben Jahr ein Minus von 27,6 Mrd. Dollar eingefahren hatte.
Die SEC hatte bei ihrer Klage angekündigt, eine Geldstrafe und eine einstweilige Verfügung gegen Manager der Bank of America zu beantragen. Die Bank of America erklärte, der Vergleich stelle "eine konstruktive Lösung der Frage" dar.
In den USA haben hohe Bonuszahlungen unlängst einen Sturm der Entrüstung und eine Welle von Ermittlungen ausgelöst, zumal mehrere US-Banken mit Milliarden Dollar an Steuergeldern vor dem Kollaps bewahrt werden mussten. Der New Yorker Staatsanwalt Andrew Cuomo hatte in der vergangenen Woche angeprangert, dass neun der staatlich geretteten Banken - darunter Merrill - insgesamt 33 Mrd. Dollar an Prämien ausgezahlt hatten.