Der Schnee ist schon lange kein zuverlässiger Winterbote mehr. Worauf jedoch alljährlich Verlass ist, um den Winter ordnungsgemäß einzuläuten, ist die Grippewelle. Pünktlich gegen Ende des Jahres rollt sie an und verbreitet Husten, Fieber und schlechte Laune.
Prognose Grippesaison 2017/2018
Die letzte Grippewelle nahm ihren offiziellen Anfang Mitte Dezember 2016, rund sechs Wochen früher als in den Jahren davor. Der Höhepunkt war in der ersten Jänner-Woche 2017 erreicht, mit 1.800 Neuerkrankten pro 100 Tausend Einwohnern. In Wien waren es mit Abstand die meisten Grippe-Erkrankten: Knapp zwanzigtausend Neuerkrankungen (19.700) wurden in der ersten Jänner-Woche in Wien verzeichnet – ein absoluter Rekord. Davor waren es noch nie mehr als sechzehntausend Neuerkrankungen pro Woche.
Für die Grippesaison 2017/2018 ist zu erwarten, dass die Rekorde aus dem Vorjahr noch getoppt werden. Bereits in der Kalenderwoche 38 dieses Jahres (18. bis 24. September) hat die Wiener Gebietskrankenkasse 8.500 Neuerkrankungen verzeichnet, in dieser Zahl sind jedoch nicht nur Grippe, sondern auch grippale Infekte enthalten. Wenn dieser Indikator einen „Trend“ anzeigt, dann könnte die kommende Grippe-Saison die schwerste seit Beginn der Aufzeichnungen werden und bereits im November angekommen sein. Wie auch im letzten Jahr könnten vor allem Kinder und ältere Personen betroffen sein. Der Grippe-Subtyp A(H3N2) könnte auch diese Saison wieder der vorherrschende sein, der gerade ältere Menschen stark beeinträchtigt. Die zu erwartenden Subtypen sollten durch die aktuellen Impfstoffe gut abgedeckt sein.
Wichtige Fakten zur Influenza
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1. Übertragung:
Influenza-Viren sind hoch ansteckend und bereits kleine Virusmengen lösen eine Infektion aus. Die Viren werden durch Tröpfchen, etwa beim Husten, Niesen oder beim Reden in die Luft abgegeben. Mit der eingeatmeten Luft gelangen die Viren bis in die Bronchien, wo sie sich in den Schleimhautzellen festsetzen und vermehren. Durch direkten Kontakt, verunreinigte Gegenständen aber auch über Klimaanlagen ist eine Infektion möglich.
2. Symptome:
Im Unterschied zu einer Erkältung (grippaler Infekt) tritt die echte Grippe plötzlich und heftig auf. Typische Alarmzeichen sind hohes Fieber bis 40 Grad, Schüttelfrost sowie intensive Kopf- und Gliederschmerzen. Man fühlt sich permanent schlapp. Der Grippevirus breitet sich rasant in den Bronchien aus und führt zu starkem, trockenem Husten. Hals- und Ohrenschmerzen, Übelkeit oder Erbrechen sind mögliche Begleiterscheinungen einer Influenza.
3. Dauer:
Die Grippe dauert im Schnitt sieben bis 14 Tage. Wichtig ist Bettruhe. Wer sich nicht ausreichend schont und zu schnell wieder aktiv wird, gefährdet nicht nur seine Gesundheit, sondern kann auch andere Menschen anstecken. Mit einer Grippe ist nicht zu spaßen. Der Körper braucht Zeit, sich zu erholen. Wer sich zu viel zumutet, riskiert Herzmuskelentzündungen oder andere schwere Folgen.
4. Behandlung:
Neben ausreichend Bettruhe sollten Sie viel trinken, um den Flüssigkeitsverlust durch das Fieber auszugleichen. Wird eine Influenza innerhalb von 48 Stunden erkannt, helfen sogenannte Virostatika, die Viren im Körper zu bekämpfen. Antibiotika helfen nicht gegen Viren, können aber gegen bakterielle Folgeinfektionen (beispielsweise Lungenentzündung) helfen.
5. Risikogruppen:
Besonders gefährdet sind Menschen, deren Immunsystem nicht voll funktionstüchtig ist: Menschen mit chronischen Erkrankungen, ältere Personen, Schwangere sowie Menschen, die viel Kontakt mit anderen Personen haben.
6. Impfung:
Verwendet werden bei der Influenza-Impfung bislang ausschließlich Totimpfstoffe. Diese enthalten keine lebenden Erreger, sondern bestimmte Eiweiße, wie sie normalerweise auf der Oberfläche der Influenzaviren sitzen. Dadurch werden gewünschte Abwehrreaktionen des Körpers ausgelöst. Die Grippeimpfung bringt jedoch keine hundertprozentige Sicherheit. Da es bei Grippe-Viren zu Genveränderungen kommen kann, wirkt der Impfstoff nicht gegen alle Influenza-Typen.
7. Immun:
Gibt es Leute, die gegen Grippe immun sind? Nein. Aber ob Sie erkranken oder nicht, hängt sehr viel von Ihrem Lebensstil und dem Zustand Ihres Immunsystems ab.