Die US-Wirtschaft hat im dritten Quartal überraschend deutlich an Schwung gewonnen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte von Juli bis September mit einer Jahresrate von 2,8 Prozent zu, teilte das Handelsministerium mit. Das war das größte Plus seit einem Jahr. Ökonomen hatten lediglich 2,0 Prozent vorausgesagt, nachdem es im zweiten Quartal 2,5 Prozent waren.
Experten befürchten am Jahresende aber eine Abschwächung. Grund ist der Haushaltsstreit, der im Oktober zu einer 16-tägigen Beurlaubung von 800.000 Staatsbediensteten (Shutdown) führte, die in dieser Zeit auch zum Teil kein Geld erhielten. "Es gibt keine Hinweise dafür, dass die Konjunktur an Schwung gewinnt", sagte Ökonom Thomas Costerg von der Standard Chartered Bank in New York. "Wenn zum ohnehin gedämpftem Tempo noch der Gegenwind vom Shutdown hinzukommt, dann wird es für die Wirtschaft erst einmal schwer werden, in die Gänge zu kommen."
Die weltgrößte Volkswirtschaft ist im Sommer voraussichtlich deutlich schneller gewachsen als die deutsche: Ökonomen rechnen für Europas Nummer eins mit einer Jahresrate von 1,2 Prozent für das dritte Quartal.