Die USA bieten erstmals seit fast einem Vierteljahrhundert überraschend einen Teil ihrer strategischen Ölreserven zum Verkauf an. Das Energieministerium betonte, dass der Schritt bereits seit Monaten geplant sei. Einige Beobachter gehen aber davon aus, dass die US-Regierung damit Russland in der Ukraine-Krise ihre Einflussmöglichkeiten auf die Energiemärkte demonstrieren will.
Der Ölpreis fiel nach Bekanntwerden der Pläne, die vergleichsweise geringe Menge von fünf Millionen Barrel zu veräußern, am Mittwoch um mehr als zwei Prozent - so viel wie seit zwei Monaten nicht mehr.
Zuletzt hatte es ein vergleichbaren "Test-Verkauf" 1990 gegeben. Dem Ministerium zufolge soll damit überprüft werden, ob das System im Ernstfall von Lieferengpässen funktioniert. Durch die stark gestiegene Ölproduktion aus Schiefergas leiten zentrale Pipelines in den USA den Rohstoff inzwischen nicht mehr vom Golf von Mexiko nach Norden, sondern umgekehrt. Ölhändlern zufolge waren im Krim-Konflikt Forderungen laut geworden, mit der boomenden US-Ölproduktion die Abhängigkeit der Ukraine und ganz Europas von russischem Erdgas zu verringern.