Die US-Einzelhändler haben ihre Umsätze im Oktober überraschend deutlich gesteigert. Sie hatten 0,5 Prozent mehr in den Kassen als im Vormonat. Analysten hatten für den klassischen Einzelhandel nur mit einem Anstieg um 0,3 Prozent gerechnet.
Nimmt man die oft schwankenden Verkäufe von Autos, Sprit und Baumaterialien hinzu, stiegen die Erlöse insgesamt mit 0,4 Prozent ebenfalls deutlich stärker als erwartet. Der Einzelhandel macht etwa 30 Prozent der privaten Konsumausgaben aus, die wiederum für rund 70 Prozent der US-Wirtschaftsleistung stehen.
Auch könnte die nochmals gesunkene Inflationsrate zur Kauflaune beigetragen haben: Aufs Jahr gerechnet lag der Auftrieb der Verbraucherpreise im Oktober nur noch bei 1,0 Prozent, im Vormonat hatte die Jahresrate noch 1,2 Prozent betragen. Die Inflation ist damit bereits den dritten Monat in Folge auf dem Rückzug. Im Juli hatte sie noch bei 2,0 Prozent gelegen.
Damit sinkt der Druck auf die US-Notenbank Fed nochmals, eine erste Zügelung ihrer sehr lockeren - und damit möglicherweise preistreibenden - Geldpolitik zu unternehmen. Im Monatsvergleich stieg der Preisindex im Oktober um 0,1 Prozent. Die Kerninflation, die ohne die stark schwankenden Preise für Lebensmittel und Energie berechnet wird, blieb bei 1,7 Prozent.