ver.di erhebt schwere Vorwürfe gegen XXXLutz

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Der Chef der deutschen Gewerkschaft ver.di, Bsirske, hat schwere Vorwürfe gegen die Möbelhauskette XXXLutz erhoben. So schüchtere der Konzern ältere Mitarbeiter systematisch ein und wolle diese aus den Betrieben herausdrängen, sagte Bsirske am Mittwoch. Das Unternehmen wolle nur Mitarbeiter nach dem Modell "jung, billig und flexibel". XXXLutz wies die Anschuldigungen zurück.

Laut Bsirske müssten Lehrlinge 13 oder 14 Stunden am Tag arbeiten, sonst drohe ihnen die Kündigung. "Das ist schon ein starkes Stück", so Bsirske. Er will XXXLutz bei der Gewerkschaft zur Chefsache machen. Nach Angaben von ver.di sind bei dem Konzern massive Überschreitungen der erlaubten Arbeitszeit an der Tagesordnung. In etwa einem halben Dutzend Filialen in Bayern und Baden-Württemberg sei die zulässige Höchstarbeitszeit von zehn Stunden am Tag in mehr als 1.000 Fällen überschritten worden, auch bei Auszubildenden. Die Regierung von Niederbayern bestätigte, dass deswegen mittlerweile auch das Gewerbeaufsichtsamt ermittelt.

XXXLutz-Pressesprecher Saliger wies die Anschuldigungen der deutschen Gewerkschaft zurück. Das Unternehmen halte sich streng an die gesetzlichen Vorschriften, sagte Saliger am Unternehmenssitz in Wels. Zum Vorwurf der Arbeitszeitüberschreitung äußerte er sich allerdings nicht konkret. Dies könnten nur Einzelfälle sein, meinte er.

Laut ver.di werden XXXLutz-Mitarbeiter zudem gedrängt, Änderungsverträge mit längeren Arbeitszeiten und weniger Urlaubsanspruch zu unterzeichnen. Ansonsten werde mit der Schließung des Standortes gedroht. Die wöchentlichen Arbeitszeiten würden nach Übernahmen von Konkurrenten von 37,5 auf bis zu 48 Stunden steigen. Saliger bezeichnete dies als falsch.

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