Nach Gewinnwarnungen dank härterer Einsparungen nun höheres Gewinnziel.
380 Mio. Euro hat der Verbund in seinen im Juni 2013 erweiterten Windpark in Rumänien (Casimcea) investiert. Nun muss die Investition stark abgeschrieben werden. Ein Werthaltigkeitstest ergab hohen Abwertungsbedarf, der das Konzernergebnis mit 144 Mio. Euro belastet, teilte der Verbund mit. Eine gute Nachricht für die Aktionäre gab es dennoch: Gewinn und Dividende werden doch höher als erwartet.
Windparkabschreibungen in Rumänien
Grund für die Windparkabschreibungen in Rumänien: Im heurigen Sommer hat der rumänische Regulator die Quote für "Grünstromzertifikate" herabgesetzt, womit weniger Zertifikate nachgefragt wurden - nach Informationen aus dem Konzern zu einem Preis, der am gesetzlichen Minimum lag. Zum regulatorischen Eingriff kam ein massives Überangebot an solchen Zertifikaten. Das hat die Erlöserwartungen der Verbund-Windkraftwerke in Rumänien gedrückt.
Für die Aktionäre des Verbund - also Mehrheitsaktionär Republik Österreich sowie Landesenergieversorger und Privataktionäre - hatte der börsenotierte Konzern nach heuer zwei Gewinnwarnungen am Dienstag aber auch eine positive Mitteilung: Die Planung 2014 wurde aktualisiert. Nun wird ein Ebitda von rund 770 Mio. Euro (Prognose zuletzt: 690 Mio. Euro) und ein Konzerngewinn von rund 85 Mio. Euro (zuletzt erwartet: 70 Mio. Euro) angekündigt. Erst im Juli hatte der Verbund seine Konzern-Gewinnprognosen für heuer halbiert.
Dividendenerwartung angehoben
Auch die Dividendenerwartung wurde am Dienstag angehoben, die Ausschüttung soll sich unverändert an der Hälfte des bereinigten Konzerngewinns orientieren. Als bereinigtes Konzernergebnis sind nun 190 Mio. Euro (Prognose bisher: 150 Mio. Euro) anvisiert.
Die jetzige Verbesserung beim Gewinn wird vom Konzern - abgesehen von steuerlichen Vorteilen nach dem Verkauf der Frankreich-Gaskombikraftwerke - im wesentlichen mit beschleunigten Einsparungen und etwas höheren Stromergebnissen begründet. Bis 2015 läuft ein dreijähriges Kostensparprogramm von kumuliert 130 Mio. Euro. Der Sparstift wird nun noch deutlicher angesetzt. Die aktuell für heuer höher als geplanten Kosteneinsparungen sollen das Konzernergebnis nun um 15 Millionen und das Ebitda um 25 Mio. Euro verbessern.
Verbesserte Wasserführung hilft
Operativ hilft dem Verbund die durch regnerische Wochen zuletzt verbesserte Wasserführung: Die lag im 3. Quartal mit 1,10 über dem langjährigen Schnitt. Für das restliche Jahr 2014 wird eine durchschnittliche Wasserführung angenommen. Der neue Ergebnisausblick (Basis: Erzeugungskoeffiziente 0,99 für 2014) hat nun gedreht, statt einer Belastung wird jetzt ein positiver Ergebniseffekt erwartet, beim Ebitda rund 20 Mio. Euro und 10 Millionen im Konzernergebnis.
Außerdem setzt der Vorstand nun die Margen aus dem Stromgeschäft höher an. Positiver Ergebniseffekt: 30 Millionen (Ebitda) bzw. 20 Millionen (Konzernergebnis).
Steuerliche Sondereffekte
Im 3. Quartal fielen im Verbund heuer außerdem steuerliche Sondereffekte aus dem Ausstieg aus Frankreich an: Am 6. Oktober hat der Konzern den bevorstehenden Verkauf der französischen Gas-Kombikraftwerke Pont-Sur-Sambre und Toul an die Finanzgruppe KKR bekanntgegeben. Unterschrieben wurde am 13. Oktober. Durch diesen Verkauf zum Buchwert gab es einen positiven einmaligen Steuereffekt, der Verbund bezifferte den positiven Konzernergebniseffekt aus dem Verkauf mit 105 Mio. Euro.