Tesla nimmt in Deutschland zwei seiner teuersten Autos aus dem Sortiment. Wer jetzt noch ein Model S oder ein Model X will, muss auf gebrauchte Fahrzeuge zurückgreifen.
Doch was steckt hinter diesem Schritt? Und wie reagieren andere europäische Länder?
Zwei Modelle verschwinden vom Markt
Seit Juli 2025 ist es in Deutschland nicht mehr möglich, ein neues Model S oder Model X von Tesla zu bestellen. Beide Fahrzeuge wurden aus dem Online-Konfigurator entfernt. Statt Neuwagen bietet Tesla aktuell nur noch einige wenige Vorführmodelle sowie gebrauchte Wagen mit Garantie an.
Letzter Blick: Das Model S wird nicht mehr neu verkauft.
Die Entscheidung betrifft nicht nur Deutschland. Auch in Ländern wie Norwegen und dem Vereinigten Königreich sind die beiden Modellreihen nicht mehr erhältlich. Das legt nahe, dass Tesla hier eine überregionale Entscheidung getroffen hat.
Verkaufszahlen im Keller
Laut einem Bericht der Fachzeitschrift Auto Motor Sport wurden im ersten Halbjahr 2025 in Deutschland nur 58 neue Model S und 59 Model X zugelassen. Im Vergleich dazu: Vom günstigeren Model Y wurden im selben Zeitraum über 6.300 Fahrzeuge neu registriert.
Abgestellt: Auch das Model X ist aus dem Tesla-Angebot verschwunden.
Diese Zahlen zeigen deutlich, dass das Interesse an den Oberklasse-Autos stark gesunken ist. Dass Tesla den Verkauf nun einstellt, ist daher nachvollziehbar. Der finanzielle Schaden für das Unternehmen dürfte sich in Grenzen halten.
Keine Zukunft für das Facelift in Deutschland
Im Juni 2025 stellte Tesla in den USA überarbeitete Versionen der Modelle S und X vor. Doch diese kommen nicht nach Deutschland. Die Neuerungen betreffen hauptsächlich das Design und kleinere Komfort-Details. Die Technik blieb weitgehend unverändert. Besonders auffällig: neue Felgen und zusätzliche Farben. Dass diese überarbeiteten Modelle in Europa nicht erscheinen, spricht dafür, dass Tesla mit ihnen auf dem hiesigen Markt nicht mehr plant.
Tesla setzt auf günstigere Autos
Früher galten das Model S und später auch das Model X als Aushängeschild der Marke. Beide Fahrzeuge brachten Tesla weltweit viel Aufmerksamkeit. Doch inzwischen verkauft das Unternehmen fast ausschließlich zwei Modelle: das Model 3 und das Model Y. Auf sie entfallen rund 95 Prozent aller Tesla-Verkäufe.
Diese Entwicklung zeigt: Tesla positioniert sich mehr und mehr als Hersteller für breitere Käuferschichten – weg von teuren Autos, hin zu alltagstauglichen Fahrzeugen mit niedrigerem Einstiegspreis.
Noch keine offizielle Stellungnahme
Tesla Deutschland hat bisher keine Auskunft dazu gegeben, ob die beiden Modelle irgendwann wieder bestellbar sein werden. Angesichts der Verkaufszahlen ist es aber gut möglich, dass die Entscheidung dauerhaft ist.