Die Weinhandelskette will das Internetgeschäft weiter vorantreiben.
Die Weinhandelskette Wein & Co bläst ihre jahrelang angekündigte Standortausdehnung nach Deutschland vorerst ab und will den Markt stattdessen online bearbeiten. "Wir wollen der 'Zalando des Weins' werden - nur mit Gewinn", gab Wein & Co-Eigentümer Heinz Kammerer am Mittwoch bei einem Pressegespräch in Wien das sehr ambitionierte Ziel vor.
Start Jänner 2015
Ein eigener Web-Shop für Deutschland soll im Jänner 2015 gelauncht werden, in weiterer Folge seien Online-Shops für die Schweiz, Tschechien, die Slowakei und Slowenien angedacht. Es sei denkbar, in fünf Jahren ganz Europa über das Internet mit Wein zu versorgen, meinte Kammerer. Um die Firma bekannter zu machen, werden Werbung, Events und Service ausgebaut. "Letzten Endes verkaufen wir etwas Unnötiges zu horrenden Preisen", räumte Kammerer ein. Da müsse man kreativ und innovativ sein.
Derzeit liefert Wein & Co in 15 Länder. Das Internetgeschäft macht ein Fünftel des Gesamtumsatzes aus. 2013 erwirtschaftete der Weinhändler 53 Mio. Euro Umsatz, unter dem Strich blieb ein Gewinn von mehr als 2 Mio. Euro übrig. Momentan macht die Kette 1 Mio. Euro Umsatz mit deutschen Kunden, die Online-Offensive soll zu einer Steigerung auf 3 Mio. Euro innerhalb eines Jahres führen. Als langfristiges Ziel habe man sich 20 Mio. Euro vorgenommen.
Aktuell verfügt Wein & Co über 23 Filialen in Österreich, sieben davon mit Weinbar bzw. Restaurant. Mitte November eröffnet ein neuer Shop in Saalfelden in Salzburg - es wird dies der fünfte Standort in Kooperation mit Merkur. Wein & Co arbeitet mit der Rewe-Tochter beim Vertrieb zusammen.
Rewe-Gerüchte dementiert
Gerüchte über einen Verkauf von Wein & Co an den Handelskonzern Rewe hat Kammerer heute erneut dementiert - auch wenn nun ein ehemaliger Merkur-Vorstand in der Geschäftsführung von Wein & Co sitzt. Der bisherige Alleingeschäftsführer Florian Größwang bekam mit 1. Oktober Klaus Pollhammer an die Seite gestellt.