Der gesetzlichen Krankenversicherung in Deutschland fehlen nach Einschätzung der Deutschen Angestellten Krankenkasse (DAK) im kommenden Jahr bis zu 11 Mrd. Euro. Als Folge seien "flächendeckend Zusatzbeiträge" zu erwarten, sagte DAK-Chef Herbert Rebscher der "Rheinischen Post".
Die gesetzliche Sozialversicherung hat im ersten Quartal dieses Jahres ein Finanzierungsdefizit von 4,2 Mrd. Euro aufgewiesen. Das Minus lag damit um 20,8 Prozent unter jenem des ersten Quartals 2008 mit damals 5,3 Mrd. Euro, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.
Die Einnahmen der Sozialversicherung beliefen sich in den ersten drei Monaten 2009 auf 118,1 Mrd. Euro. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht das einem Plus von 3,5 Prozent. Die Ausgaben seien im gleichen Zeitraum um 2,4 Prozent auf 122,3 Mrd. Euro gestiegen. Die gesetzliche Sozialversicherung umfasst die Kranken-, Pflege-, Unfall- und Pensionsversicherung, die Alterssicherung für Landwirte sowie die Bundesagentur für Arbeit einschließlich Versorgungsfonds.
Schon heuer hätten die Kassen 3 Mrd. Euro weniger, als sie brauchten. "Da sich die Situation am Arbeitsmarkt im kommenden Jahr deutlich zuspitzt, könnte das System schon 2010 mit bis zu 11 Mrd. Euro unterfinanziert sein", sagte Kassenmanager Rebscher.