Alpine bewirbt sich wieder um Autobahn-Bau in Polen

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Die österreichische Alpine Bau bewirbt sich erneut um den Bau eines 18 km langen Abschnitts der polnischen Autobahn A1 in Schlesien, der ihr im Dezember 2009 von der polnischen Straßenbaubehörde GDDKiA entzogen wurde.

Der Wert des Auftrags betrug 273 Mio. Euro. Nach Angaben der Behörde beteiligen sich nun 19 Anbieter an der erneuten Ausschreibung.

Die Alpine war bei der zuständigen Beschwerdekammer (Krajowa Izba Odwolawcza) gegen die Formulierung der Ausschreibung vorgegangen. "Wir hatten das Gefühl, dass da polnische Anbieter bevorzugt werden sollen", so alpine-Sprecherin Karin Keglevich. Die Beschwerdekammer sah die Bedenken der Alpine als nicht begründet an, kein Anbieter werde durch die Ausschreibung bevorzugt. "Wenn dem so ist, dann ist das für uns ein positives Ergebnis", fügte Keglevich hinzu.

Weiterhin unklar ist, wie der Streit zwischen Alpine und der Straßenbaubehörde um die Ereignisse im Dezember ausgeht. Die GDDKiA hatte den Vertrag mit der Alpine aufgelöst, die Klage des Unternehmens gegen diesen Schritt ist weiter anhängig. Ein Berufungsgericht in Warschau stellte vor kurzem lediglich klar, dass die Alpine die Baustelle schon im Dezember hätte verlassen müssen, nachdem die Baubehörde den Vertrag aufgelöst hatte.

Die Alpine hatte damals durch eine gerichtliche Verfügung erwirkt, heuer noch bis Ende Jänner auf der Baustelle bleiben zu dürfen. Dabei habe sie aber falsche Angaben gemacht, so das Gericht nun. Nach Aussage der Alpine-Sprecherin Keglevich habe die Alpine die Baustelle nicht sofort verlassen wollen, weil dies zum einen wegen der Witterungsbedingungen kaum möglich gewesen sei und zum anderen viele Mitarbeiter vor Weihnachten ihren Arbeitsplatz verloren hätten.

Die Straßenbaubehörde hatte der Alpine gekündigt, weil sich die Bauarbeiten um mehrere Monate verzögert hatten. Die Alpine weist jedoch die Schuld an der Verzögerung von sich: Das Gelände habe vor den Arbeiten erst von Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg gesäubert werden müssen. Außerdem habe die GDDKiA auf dem Bau einer Spannseilbrücke bestanden, der sich als nicht durchführbar herausgestellt habe. Die Behörde habe ein Gespräch über dieses Problem verweigert.

Polnische Zeitungen berichteten bereits im Jänner, die GDDKiA wolle von der Alpine Schadenersatz in Höhe von 40 Mio. Euro verlangen. Eine derartige Forderung sei bisher nicht bei ihnen eingegangen, so Keglevich. Nach Angaben der Sprecherin prüfe auch das Unternehmen im Moment weitere rechtliche Schritte.

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