Die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton hat am 19. Februar die Unterstützung Brüssels für den Kosovo bekräftigt. Seine Zukunft liege in der Europäischen Union, erklärte Ashton nach einem Treffen mit Premier Hashim Thaci in Pristina (Prishtina).
Bei ihrem ersten Besuch im Kosovo kündigte Ashton zudem für die kommenden Wochen den Besuch von EU-Experten für die Visa-Liberalisierung an. Sie sollen im Kosovo die für diesen Prozess notwendigen Bewertungen vornehmen. Der Europäischen Union sei bewusst, dass sich Pristina in diesem Prozess vorwärtsbewegen wolle, sagte Ashton.
Der Westbalkan, der Kosovo eingeschlossen, sei für die EU-Außenpolitik und sie persönlich eine sehr wichtige Priorität, versicherte die EU-Außenministerin auch in einem am Freitag veröffentlichten Gespräch mit der Tageszeitung "Koha Ditore". Ashton verwies gleichzeitig auf "große Herausforderungen", mit denen sich das jüngste Land Europas auf seinem Weg in die Europäische Union auseinandersetzen müsse. "Das Niveau der Arbeitslosigkeit, der Korruption, der Kriminalität und der sozioökonomischen Probleme ist sehr besorgniserregend", hielt Ashton fest.
Treffen mit Vuk Jeremic
Die EU-Chefdiplomatin war aus Belgrad angereist, wo sie am Vormittag mit Außenminister Vuk Jeremic zusammengekommen war. Wie aus dem Kabinett des serbischen Außenministers mitgeteilt wurde, seien dabei die beiderseitige Zufriedenheit mit dem bisherigen Fortschritt Serbiens im Bereich der EU-Annäherung sowie die volle Bereitschaft für eine Intensivierung der Zusammenarbeit bekundet worden.
Ihre erste Westbalkan-Reise hatte Ashton am Donnerstag in Sarajevo begonnen. Bosnische Politiker forderte sie zu der längst fälligen Verfassungsreform auf. Sie bekräftigte zudem die Unterstützung Brüssels für die Gebietseinheit des Balkanlandes angesichts von Drohungen mit einem Unabhängigkeitsreferendum, die in den vergangenen Jahren vor allem vom bosnisch-serbischen Premier Milorad Dodik gekommen sind.
In Belgrad verwies Ashton auf die entscheidende Bedeutung der Zusammenarbeit mit dem UNO-Tribunal für Kriegsverbrechen, aber auch der regionalen Zusammenarbeit auf dem Westbalkan. Gutnachbarschaftliche Beziehungen und eine Festigung der regionalen Zusammenarbeit seien auf dem Weg in die Europäische Union entscheidend, sagte Ashton. Sie setzte sich besonders dafür ein, den Kosovo in diese Zusammenarbeit und in die Lösung praktischer Fragen einzubinden. Widerstand dagegen kommt vor allem von Belgrad, das die Unabhängigkeit seiner einstigen Provinz nach wie vor ablehnt.