Aufregung um lettischen "Meteorit"

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Der vermeintlich geniale Werbetrick mit dem falschen Meteoritenkrater dürfte den lettischen Mobilfunk-Anbieter Tele2 teuer zu stehen kommen. Das Innenministerium in Riga kündigte an, sämtliche Verträge mit Tele2 aufkündigen zu wollen, obwohl der Mobilfunker zuletzt angeboten hatte, für alle entstandenen Kosten wie Polizei- und Rettungsdiensteinsatz nachträglich aufzukommen.

Innenministerin Linda Murniece sagte, ihr Ministerium und die ihr unterstehenden Behörden wollten kein Unternehmen unterstützen, dass ihnen mit "rücksichtslosen Aktivitäten" beträchtliche Unkosten verursacht habe". Murniece sogar rechtliche Schritte gegen Tele2 in Aussicht gestellt. Die Staatsanwaltschaft in Riga beurteilte die Chancen für eine rechtliche Belangung des Unternehmens allerdings negativ.

Nachdem die Nachricht über den angeblichen Niedergang eines "riesigen" Meteoriten am Montag in Lettland Schlagzeilen gemacht und auch international Beachtung gefunden hatte, stellte sich alsbald heraus, dass es sich um einen Werbe-Gag des Mobilfunkbetreibers gehandelt hatte.

Deren Marketingchef Janis Sprogis hatte noch am Montagabend die Aktion als "einzigartige Leistung" der Kommunikationsarbeit von Tele2 verteidigt und geschwärmt, man habe lediglich die Menschen in Lettland "inspirieren" und der Welt zeigen wollen, dass trotz der Wirtschaftskrise "etwas Kreatives und Aufregendes" in der Baltenrepublik passiere.

Im Innenministerium in Riga laufen inzwischen die Rechner heiß. Es soll einerseits festgestellt werden, wie hoch die Zeche ist, die Tele2 für seine "einzigartige Kommunikationsleistung" begleichen soll. Andererseits prüfen die Ministeriumsjuristen, inwieweit und zu welchen Bedingungen ein Totalausstieg aus den Verträgen mit dem Telekomanbieter möglich ist.

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