Österreichs Auto-Zulieferer blicken schweren Zeiten entgegen: 2009 wird ein Umsatzminus von mindestens 30 Prozent erwartet und Exporte werden um 25 und mehr Prozent zurückgehen, hieß es am Mittwoch von Seiten der ARGE Automotive Zulieferindustrie. Diese Entwicklung hat auch Folgen für die Mitarbeiter: Bis Jahresende wird rund ein Viertel (16.000 Beschäftigungsverhältnisse) des Personals abgebaut.
Mit einer Verbesserung der Lage rechnen die Auto-Zulieferer erst 2011. 56 Prozent der Zuliefer-Unternehmen arbeiten derzeit kurz oder planen das Instrument demnächst einzusetzen, so die ARGE Automotive Zulieferindustrie. Allerdings sinke die Nachfrage und die Kurzarbeit laufe bei mehr als 75 Prozent der Betriebe spätestens im Oktober aus. Die ARGE befürchtet deshalb, dass es ab Herbst verstärkt zu Kündigungen kommen wird.
Die Kurzarbeit verschaffe den Zulieferern kurzzeitig Luft, aber als längerfristige Maßnahme sei sie für 68 Prozent der mehr als 100 befragten Unternehmen zu teuer und zu starr.
Angesichts dieser Tatsachen fordert die ARGE Automotive Zulieferindustrie flexiblere Rahmenbedingungen für die Unternehmen. Bei wirtschaftspolitischen Maßnahmen, die die Arbeitsorganisation betreffen und eine sozialpartnerschaftliche Zusammenarbeit erfordern, gebe es ein "großes bis dato ungenutztes Potenzial". In Österreich gibt es rund 300 Autozulieferer und weitere 400 Unternehmen, die von der Branche abhängig sind.