In der Bosniakisch-Kroatischen Föderation, dem größeren Landesteil Bosnien-Herzegowinas, gehen die Gerichte derzeit 192 Strafanzeigen gegen zehn Banken nach - meist Töchter ausländischer Geldinstitute. Ihnen wird vorgeworfen, bei Konsumentenkrediten gesetzwidrig die Zinsen erhöht zu haben.
Das Bezirksgericht in Sarajevo hat unter anderem die bosnischen Töchter der Bank-Austria (UniCredit banka), von Raiffeisen und der Volksbank zu Geldstrafen verurteilt, berichteten die bosnische Tageszeitung "Dnevni Avaz".
Die UniCredit banka wurde in vier Fällen zu je einer Geldstrafe in der Höhe von 4.000 Konvertibler Mark (2.044 Euro) verurteilt. Zusätzlich wurde auch der verantwortliche Bankmitarbeiter zu einer Geldbuße in der Höhe von 4.000 KM verurteilt.
Die Raiffeisenbank wurde in einem Fall zu 2.500 KM hohen Geldstrafe verurteilt, der verantwortliche Mitarbeiter zu 1.000 KM. Auch die Volksbank muss in einer Causa 4.000 KM Strafe bezahlen, der Mitarbeiter 2.000 KM. Zu den verurteilten Banken zählt auch die italienischen Intesa Saopaolo. Nach Angaben von "Dnevni Avaz" kann gegen die Entscheidungen keine Berufung eingelegt werden.
Nach früheren Ankündigungen vom Chef der Föderationsverwaltung für Inspektionsangelegenheiten, Ibrahim Tirak, werden die verurteilte Banken den Kunden auch die überhöhten Zinsen zurückzahlen müssen. Es soll sich um Millionensummen handeln.