Der Minister für die Auslandsbulgaren, der Historiker Boschidar Dimitrow, hat angekündigt das die Türkei möglicherweise rund 20 Mrd. Dollar (13,85 Mrd. Euro) an Bulgarien zahlen muss. Das Geld sei eine Entschädigung für die Nachkommen der bulgarischen Flüchtlinge aus Territorien in Südthrakien und der nördlichen Ägäisküste nach den beiden Balkankriegen 1912-1913.
Sollte die Türkei dieser Entschädigungsforderung nicht nachkommen, drohte Dimitrow mit einem Veto gegen einen eventuellen Beitritt der Türkei zur EU. Der bulgarische Vize-Außenminister Marin Rajkow dementierte diese Aussage und meinte, dass "keine direkte Relation zwischen der ungelösten Fragen mit der Türkei und der EU bestünde".
Laut Rajkow seien die Beziehungen zwischen den beiden Nachbarländern Bulgarien und der Türkei die "besten" seit Jahrzehnten. Es gebe keine "gravierenden politischen Probleme" sondern nur ungelöste Fragen. Zudem bestätigte Rajkow, dass Sofia die Reformen von Ankara unterstütze.
Dimitrow kündigte hingegen an, dass das Thema auch beim bevorstehenden Besuch des neuen bulgarischen Premiers Bojko Borissow (GERB) in der Türkei Ende Jänner besprochen werde. Der Historiker stütze sich auf ein bilaterales Abkommen aus 1925 mit Ankara. Zahlungen seien bis dato allerdings nicht erfolgt.