Bulgarien könnte alle Windkraft-Projekte, die sich in der Anfangsphase befinden, für 6 Monate auf Eis legen. Zuviele Bauanträge würden mit Naturschutzgebieten kollidieren - Brüssel hat bereits ein Verfahren gegen Bulgarien wegen der Errichtung von Windrädern im EU-Naturschutzgebiet "Natura 2000" nahe Kaliakra eingeleitet.
In dieser Region rund um Kavarna an der Schwarzmeerküste zwischen Varna und der rumänischen Grenze sind einige österreichische Windkraftbetreiber engagiert, darunter etwa Aquavento oder evn-Naturkraft.
Bulgariens Energieminister Trajtscho Trajkow beschreibt die Lage bei den Ökostromprojekten folgendermaßen: "Momentan drängeln alle wie in einem Bus, in dem Kontrolleure zugestiegen sind und alle wollen nun beim Busfahrer eine Fahrkarte kaufen, um nicht bestraft zu werden."
Trajkow glaubt, dass das Moratorium über diese Projekte solange halten wird, bis die neue Ökostrom-Novelle von der EU-Kommission genehmigt wird. Dies soll bis Mitte 2010 erfolgen.
Gegenüber "Dnevnik" erläuterte der stellvertretende Landwirtschaftsminister Georgi Kostow, dass die meisten Anträge in seiner Behörde für Wasserkraftanlagen gestellt würden. Er forderte das Wirtschafts- und Umweltministerium auf, gemeinsam mit dem Landwirtschaftsministerium die Vorgehensweise bei den Ökostromprojekten in Einklang zu bringen.