Chinas Preisdumping macht Europa sauer

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Zwischen China und der EU dürfte es 2010 verstärkt zu Handelsstreitigkeiten kommen. Das schnell wachsende Schwellenland versucht zunehmend, seine Überkapazitäten zu Dumping-Preisen auf den Weltmarkt zu bringen, sagte der Chef der EU-Handelskammer in China, Jörg Wuttke. Da Anti-Dumping-Verfahren rund 1 Jahr Vorlauf benötigen, sei für die zweite Jahreshälfte 2010 mit deutlich mehr Fällen zu rechnen.

China hat in der globalen Krise die Wirtschaft mit gigantischen Konjunkturprogrammen angekurbelt. Dabei wurden nach Ansicht von Wuttke durch Investitionen in neue Gebäude und Fabriken riesige Überkapazitäten geschaffen, während zugleich die Nachfrage nach chinesischen Produkten auf den Weltmärkten durch die Krise gedämpft sei. "Dies hat das Problem in vielen Industriezweigen verschärft", sagte Wuttke.

Er begrüße zwar die Versuche der Regierung in Peking, die Ausweitung von Produktionskapazitäten nach Möglichkeit einzudämmen. Doch stehe die Zentralregierung oft auf verlorenem Posten, da die regionalen Behörden diese Anstrengungen vielfach unterliefen. Sie schielten auf höhere Steuereinnahmen durch neue Fabriken und neue Arbeitsplätze in ihrer Gegend.

"Da kommt der lokale Protektionismus zum Tragen", sagte Wuttke. China schade sich mit dieser Politik letztlich jedoch auch selbst, da Überkapazitäten ausländische Investoren abschreckten, warnte Wuttke. "Warum sollte man investieren, wenn der Markt mehr als gesättigt ist?", sagte der Handelskammerchef.

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