CSA kündigt massiven Personalabbau an

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Die staatliche tschechische Fluglinie CSA (Ceske Aerolinie) will auf die rückläufigen Passagierzahlen mit einem massiven Personalabbau reagieren. Bis zu 860 der rund 4.600 Beschäftigten könnten in den nächsten Monaten ihre Jobs verlieren. Man habe das zuständige Prager Arbeitsamt bereits über diese Absicht informiert, erklärte CSA-Sprecherin Hana Hejskova.

Kündigungen soll es bei allen Beschäftigungsgruppen geben, also auch bei Piloten, Mechanikern und Stewardessen, heißt es. Der Umsatzrückgang werde sich auch in der Sommersaison fortsetzen, sagte die Sprecherin. "Der Markt schrumpft."

Die vor der Privatisierung stehende CSA will auch die Anzahl ihrer Flugzeuge und Destinationen reduzieren. "Es gibt kein einzelnes Wundermittel", sagte CSA-Chef Radomir Lasak der Tageszeitung "Pravo". Man werde eine ganze Reihe an Maßnahmen ergreifen müssen. "Es ist offensichtlich, dass wir die Kapazität unserer Flotte und das Streckennetz verkleinern müssen". So könnte etwa die Verbindung zwischen Prag und New York dem Sparstift zum Opfer fallen.

Die Restrukturierung der CSA werde wahrscheinlich sehr stark vom laufenden Privatisierungsprozess beeinflusst, sagte Lasak. Zwei Bieter sind bei der Privatisierungsausschreibung der Firma noch im Rennen: Die französisch-niederländische Air France-KLM sowie das Konsortium des tschechischen Tourismus-Mischkonzerns Unimex und der mehrheitlich isländischen Travel Service. Es geht um die Übernahme von 91,5 Prozent der CSA-Anteile.

Der künftige CSA-Eigentümer sollte nach dem bisherigen Fahrplan bis Ende September feststehen. Dies würde bedeuten, dass noch das jetzige Übergangskabinett des Premiers Jan Fischer, das die Amtsgeschäfte Anfang Mai von der bei einer Misstrauensabstimmung gestürzten Regierung von Premier Mirek Topolanek übernommen hatte, die Entscheidung treffen wird.

Die CSA hat 51 Flugzeuge. Im 1. Quartal 2009 erzielte sie einen Verlust in Höhe von 1,3 Mrd. Kronen (38,9 Mio. Euro), um 400 Mio. Kronen mehr als im gleichen Zeitraum 2008. Für das gesamte Jahr 2008, wo die CSA 5,6 Mio. Passagiere beförderte, erzielte sie einen Vorsteuergewinn in Höhe von 500 Mio. Kronen. Aufgrund der Wirtschaftskrise ist aber die CSA seit dem 4. Quartal 2008 mit einem starken Rückgang der Passagierzahlen konfrontiert.

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