D: Erzeugerpreise steigen wieder

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Die Erzeugerpreise in Deutschland sind im April erstmals seit mehr als einem Jahr wieder gestiegen. Die Produzenten von Energie, Lebensmitteln und anderen gewerblichen Erzeugnissen hoben ihre Preise gegenüber dem Vorjahresmonat um durchschnittlich 0,6 % an - doppelt so stark wie von Experten vorhergesagt.

"Erstmals seit Februar 2009 lagen damit die Erzeugerpreise wieder über dem Niveau des Vorjahresmonats", teilte das Statistische Bundesamt mit. Im März hatte es noch ein Minus von 1,5 % gegeben. 2009 betrug der Rückgang im Schnitt sogar 4,2 %.

Zum Anstieg trugen vor allem die teurer gewordenen Mineralölprodukte bei: Diesel kostete 18,1 % und Benzin 16,2 % mehr als ein Jahr zuvor. Bei leichtem Heizöl gab es sogar einen Aufschlag von 39,5 %, bei Flüssiggas von 69,4 %ozent. Rohöl hatte sich wegen der weltweiten Konjunkturerholung zeitweise deutlich verteuert.

Der schwache Euro verstärkt diesen Trend, weil die deutschen Ölimporte meist in Dollar abgerechnet werden. Von März auf April stiegen die gesamten Erzeugerpreise um 0,8 %.

Die Produzenten geben die Richtung für die Verbraucherpreise vor: Der Handel reicht höhere oder niedrigere Einkaufskosten zum Teil an seine Kunden weiter. Die Lebenshaltungskosten waren im März mit 1,1 % so stark gestiegen wie seit über einem Jahr nicht mehr, im April lag die Teuerungsrate bei 1,0 %.

Die EZB sieht stabile Preise bei Werten bis knapp unter 2 % gewährleistet. Für 2010 rechnen die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute mit einer Inflationsrate von 0,9 % und für 2011 von 1,0 %.

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