Mit neuen Regelungen für den Zugang zum chinesischen Markt will das Land die ausländischen Unternehmen zwingen, interne Daten offen zu legen, berichtet das "Handelsblatt". Dies werde von zahlreichen Unternehmen als problematisch angesehen. Insbesondere Maschinenbauer und Computerspezialisten müssten bei einer Zertifizierung in China hochsensible Daten freigeben.
"Es darf nicht sein, dass etwa Automobilfirmen in Joint Ventures mit Technologieübertragung gezwungen werden oder dass Detailpläne der Produktionsprozesse für Genehmigungsverfahren abgegeben werden müssen," sagte Jürgen Hambrecht, Vorsitzender des Asien-Pazifik-Ausschusses der deutschen Wirtschaft der Zeitung.
Kritik kommt auch aus dem Umfeld der EU-Kommission in Peking: Die Gefahr des Missbrauchs sei sehr groß. Die EU-Handelskammer in China hat das Spionageproblem mehrfach öffentlich kritisiert. Mit der geforderten Standardisierung könnten vertrauliches Detailwissen und sensitive Informationen, die für die Zertifizierung nicht direkt relevant sind, in die Hände chinesischer Konkurrenten gelangen, heißt es in einem Positionspapier.