Entscheidung über AKW Belene bis Ende September

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Bulgarien entscheidet bis Ende September über den Bau des umstrittenen Atomkraftwerks Belene an der Donau. Dann werde die neue Regierung in Sofia nach einer Überprüfung des Projekts eine "klare Position" haben. Das sagte Industrieminister Trajtscho Trajkow im Privatfernsehen BTV. An dem Kernkraftprojekt soll sich auch der deutsche Energiekonzern RWE beteiligen.

Trajkow stellte die im Vertrag mit dem russischen Atomstroiexport festgeschriebenen Baukosten für das Kernkraftwerk von vier Milliarden Euro infrage. Der Minister schätzte die wirklichen Kosten samt Ausbau der Infrastruktur auf zehn Milliarden Euro. "Das Projekt (...) muss nur danach beurteilt werden, ob es als staatliche Investition rentabel ist", betonte Trajkow. Daran ist Bulgarien zu 51 Prozent beteiligt.

Der neue Regierungschef Bojko Borissow hatte zudem bereits von Atomstroiexport, RWE und der Europäischen Union (EU) eine Garantie dafür gefordert, dass das Atomkraftwerk Belene mindestens 60 Jahre in Betrieb bleiben könne. Das zweite Kernkraftwerk Bulgariens - nach Kosloduj - soll 2014 fertig sein. Vorgesehen sind zwei 1000-Megawatt-Reaktoren russischer Bauart. Das Projekt wird von Ökologen wegen angeblicher Erdbebengefahr in der Region abgelehnt.

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