Erfolg des E-Autos eng mit der Akkufrage verbunden

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Die Durchsetzungsfähigkeit von Elektroautos hängt neben der technischen Leistungsfähigkeit der Fahrzeuge vor allem von den Kosten der Batterien ab. Auf diesem Gebiet sei aber ein großer Technologiesprung notwendig, um dem E-Auto zum Durchbruch zu verhelfen, schreibt die Unternehmensberatung Boston Consulting Group (BCG) in einer Studie. Nach derzeitigem Stand werde der E-Mobilitätsmarkt noch lange von direkten Zuschüssen, steuerlichen Subventionierungen oder höheren Spritpreisen abhängen.

Dennoch orten die Experten ein stetes Marktwachstum für E-Autos und -Batterien (inklusive Mild- und Full-Hybrid-Fahrzeuge, Plug-ins und Range Extenders). So könnten 2020 bereits 26 % der Neuwagen in China, Japan, den USA und (West-)Europa einen Alternativantrieb beherbergen, in Summe wären das 14 Mio. Autos.

2020 könnte der globale Markt für Lithium-Ionen-Akkus bereits 25 Mrd. Dollar erreichen. Das wäre drei Mal so viel wie heutzutage für Batterien für Handys oder Laptops ausgegeben werde.

Die Batterie verursacht die höchsten Kosten

Die Preise für Lithium-Nickel-Kobalt-Aluminium-Batterien (NCA) werden laut der Studie bis 2020 um 60 bis 65 Prozent zurückgehen, d.h. von derzeit 990 bis 1.220 Dollar pro kWh auf 360 bis 440 Dollar pro kWh. Somit würden die Kosten für ein 15-kWh-Battery-Pack von 16.000 auf rund 6.000 Dollar fallen.

Der Preis für den Endverbraucher könnte von momentan 1.400 bis 1.800 Dollar auf 570 bis 700 Dollar pro kWh fallen. Eines scheint damit sicher: Für ein durchschnittliches Fahrzeug müsste der Kunde noch immer 8.000 bis 10.000 Dollar alleine für die Batterie bezahlen. Hier stelle sich die Frage, ob sich ein E-Auto gegenüber einem Fahrzeug mit Verbrennungsmotor überhaupt noch rentiert.

Allerdings rechnen die Käufer damit, dass sich ein E-Auto spätestens drei Jahre nach dem Kauf amortisiert. Dazu sollen auch die zahlreichen Förderprogramme beitragen. Aktuell starten die Zuschüsse bei 3.000 Dollar (China) und reichen bis zu 7.500 Dollar (Frankreich, Deutschland, USA). Würden diese Unterstützungen bis 2020 ausgebaut, könnte sich ein Kauf bereits nach einem bis fünf Jahren - statt neun bis 15 Jahren ohne staatliche Anreize - lohnen.

Bescheidene Reichweite

Ein großes Manko bleibt allerdings die Reichweite. Ohne einem Technologiesprung auf diesem Gebiet werde man weiterhin nur 250 bis 300 km weit mit einer Batterieladung fahren können, das anschließende "Auftanken" verschlinge zudem noch viel Zeit. Daher müsste weiterhin ein enges Zusammenspiel von Autokonzernen, Zulieferern, Batterienherstellern sowie Chemie- und Energieunternehmen erfolgen.

Der Erfolg des E-Autos hänge aber für die Berater vorwiegend von politischer Seite ab: "Momentan hält die großflächige Einführung von Elektroautos einer normalen Projektrenditeentscheidung kaum stand. Die schnelle Weiterentwicklung und Marktdurchdringung kann nur mit Hilfe von regulativen Eingriffen und staatlichen Förderungen sichergestellt werden", meint BCG-Geschäftsführer Georg Sticher.

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