Global-2000-Protest gegen Strabags Mochovce-Bewerbung

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Die österreichische Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 hat am Donnerstag (20. August) erneut vor der Strabag-Konzernzentrale in Wien-Donaustadt gegen die Absicht des Unternehmens, sich am Bau der Reaktoren 3 und 4 im slowakischen Atomkraftwerk Mochovce zu beteiligen, protestiert. Die Umweltschützer forderten eine klare Stellungnahme seitens des Baukonzerns.

"Während einer laufenden Umweltverträglichkeitsprüfung ist es unzulässig, bereits ein Ausschreibungsverfahren einzuleiten, da der Ausgang der Umweltverträglichkeitsprüfung noch offen ist und keine Entscheidungen vorweggenommen werden dürfen" so Doris Rauh, Pressesprecherin von Global 2000, in einer Aussendung.

Umstrittener Ausbau

Der Ausbau des AKW ist umstritten. Die slowakische Regierung hatte jüngst auf die angekündigte Informationsoffensive der Stadt Wien gegen den umstrittenen Ausbau des südslowakischen Atomkraftwerks mit heftiger Kritik reagiert. Eine von Wiens Umweltstadträtin Ulli Sima (S) präsentierte Studie untermauerte dagegen die Kritik der Atomgegner an der bis 2012/13 geplanten Fertigstellung der beiden unvollendet gebliebenen Reaktoren des rund 150 Kilometer von Wien entfernten Meilers.

"Global 2000 fordert die Strabag auf, zu erkennen, dass die Baubeteiligung an der Atomruine ein Umweltskandal ist. Das zur Zeit gefährlichste Atomkraft-Projekt Europas darf nicht weiter gebaut werden", forderte Rauh. Eine Beschwerde von Global 2000 bezüglich des Vorgehens der Betreiber von Mochovce sei bei der Aarhus-Kommission anhängig.

Die Umweltschützer hatten bereits vor einigen Tagen vor der Strabag-Firmenzentrale gegen das Bauvorhaben protestiert, jedoch war die Strabag nach Angaben von Global 2000 zu keinem Gespräch bereit. "Wir wollen Klarheit und (Strabag-Chef Hans-Peter, Anm.) Haselsteiner davon überzeugen, dass er auf die Österreicher hören soll. Sie haben sich gegen Atomkraft ausgesprochen. Kein österreichisches Unternehmen sollte diesen Umweltwahnsinn unterstützen", so Rauh.

Protestaktion in Linz

Atomgegner haben am Donnerstag ein sechsmal vier Meter großes Transparent auf dem Strabag-Gebäude in Linz angebracht. Die Aktivisten wollen damit ihren Protest gegen eine Beteiligung des Konzerns am Ausbau des AKW Mochovce in der Slowakei ausdrücken. Laut früheren Medienberichten und einer Presseaussendung der "Antiatom Szene" und "Resistance for peace" hat sich das Unternehmen um einen Auftrag für die Errichtung der äußeren Hülle des AKWs beworben. Strabag wollte sich auf Anfrage der APA dazu nicht äußern.

Auf dem Transparent ist zu lesen: "Stopp AKW Mochovce". Die Aktivisten wollen erreichen, "dass sich das Unternehmen auf seine ethisch-moralische Verpflichtung besinnt", so Elvira Pöschko, Obfrau der "Antiatom Szene". Es könne nicht sein, dass eine österreichische Firma mit zahlreichen öffentlichen Aufträgen, die Sicherheit der Bevölkerung für Profit aufs Spiel setzt, so Pöschko weiter.

Peter Rosenauer von "Resistance for peace" berichtete von einem Polizeieinsatz. Beamte hätten die Aktivisten aufgefordert, die Terrasse, von wo aus sie das Transparent angebrachten, zu verlassen. Er rechne mit einer Besitzstörungsklage, so Rosenauer, wolle aber mit Kollegen bis am Nachmittag "die Stellung halten."

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