Griechenland schließt Staatsbankrott-Risiko aus

Teilen

Der griechische Ministerpräsident Papandreou hat das Risiko eines drohenden Staatsbankrotts zurückgewiesen und etwaige Finanzhilfen des IWF abgelehnt. Diese Möglichkeit war von mehreren Wirtschaftsexperten angesichts der immensen Verschuldung des südosteuropäischen Landes ins Gespräch gebracht worden.

"Wir erkennen an, dass die Probleme ernst und die Herausforderungen riesig sind", sagte Papandreou am Freitag im Rahmen des EU-Gipfels in Brüssel. Es stehe aber "außer Frage", sich an den IWF zu wenden.

Griechenland sei nicht an dem Punkt, dass es seine im Zuge der Wirtschaftskrise immens gestiegenen Schulden nicht mehr bezahlen könne. Der sozialistische Ministerpräsident kündigte umfassende Reformen an, um im kommenden Jahr das Staatsdefizit und die Schulden des Landes drastisch zu senken.

Griechenland hat rund 300 Mrd. Euro an Verbindlichkeiten angehäuft. Das ist der höchste Schuldenstand in der Geschichte des Landes und entspricht 120,8 % des BIP - doppelt so viel wie von der EU erlaubt.

Die europäischen Partnerländer sehen zunächst Athen in der Pflicht. "Es ist ganz klar gewesen, dass Griechenland seine Verantwortungen durch Strukturreformen wahrnehmen möchte", sagte die deutsche Kanzlerin Merkel in Brüssel.

Frankreichs Staatspräsident Sarkozy meinte, es sei "wichtig, dass die griechischen Behörden eine ambitionierte Strategie zur Konsolidierung des Haushalts" in die Wege leiteten. Erste angekündigte Maßnahmen seitens der Regierung in Athen seien ein "Schritt in die richtige Richtung".

Das südeuropäische Land steht wegen der Stabilität des Euro seit Anfang Dezember unter verstärkter Aufsicht der EU. Ein weiteres Problem ist die gefallene Kreditwürdigkeit Griechenlands auf internationaler Ebene.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.