Langsam beginnt in der heimischen Agrarpolitik die Diskussion über das Fördersystem für die Zeit nach 2013, also die nächste EU-Finanzperiode bis zum Jahr 2020, in die Tiefe zu gehen. Die Land&Forst Betriebe Österreich, ein Verband großer privater Wald- und Grundbesitzer, sind sich sicher, dass die Landwirtschaft in der EU auch weiterhin öffentliches Geld brauchen werde, um die Anforderungen der Gesellschaft an eben diese Landwirtschaft erfüllen zu können.
"Die Preise alleine werden nicht reichen", sagte Vereinspräsident Felix Montecuccoli vor Journalisten in Wien. Während sich die aktuelle Debatte nur auf Einsparmöglichkeiten konzentriere, werde der Anforderungskatalog an die EU-Landwirte größer, kritisierte der praktizierende Land- und Forstwirt. Notwendig sei eine Diskussion, die sowohl die Ziele als auch die Rahmenbedingungen klar definiert, wo die EU-Landwirtschaft 2020 stehen soll.
Vorgaben müssen stabil bleiben
Seiner Meinung nach reiche das aktuelle Fördersystem, das auf den zwei Säulen Direktzahlungen und Förderungen für die Ländliche Entwicklung aufgebaut ist, nicht aus. "Wir brauchen eine größere Vielfalt an Instrumenten", sagte Montecuccoli. Auch mehr Flexibilität im Einsatz der Fördermittel sowie Risikomanagement seien notwendig. Wichtig sei zudem, dass sich die Zielvorgaben für die Bauern "nicht jedes Jahr ändern".
Einer GfK-Studie zufolge hegen die Österreicher eine große Sympathie für die heimischen Bauern. Der persönliche Kontakt hat in den vergangenen Jahren aber immer mehr abgenommen. Daher sei es unbedingt notwendig, über andere Kanäle Informationen über die österreichische Landwirtschaft zu kompensieren, sagte Meinungsforscher Rudolf Bretschneider vom GfK-Austria-Institut. Es gebe auch durchaus Bereitschaft in der Bevölkerung, die Probleme der Landwirtschaft zu sehen.