Heimische CEE-Investitionen stark eingebrochen

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Die Investitionstätigkeit österreichischer Unternehmen in Mittel- und Osteuropa (CEE) ist im Vorjahr drastisch eingebrochen. In den ersten drei Quartalen 2009 haben heimische Firmen nur noch 0,7 Mrd. Euro in mittel- und osteuropäischen Ländern investiert. Im Vergleichszeitraum 2008 wurden noch 7,6 Mrd. Euro in die Hand genommen.

Die Investitionsbereitschaft ist damit im vergangenen Jahr etwa auf den Wert von 1998 zurückgefallen, als 800 Mio. Euro in CEE investiert wurden, geht aus einer Wifo-Studie hervor.

Getragen wurde die Investitionstätigkeit vor allem durch die Ostbeteiligungen österreichischer Banken und Versicherungen, des Einzelhandels und der Unternehmensdienste. 2007 entfiel bereits mehr als die Hälfte des Direktinvestitionsbestandes in CEE auf den Finanzsektor. Krisenbedingt haben die Investitionen bereits im Verlauf des Jahres 2008 an Dynamik verloren und sind im Jahr 2009 komplett eingebrochen.

Immer mehr Investitionen seit 2000

In den Jahren ab 2000 legten die Investitionen in den aufstrebenden Märkten in Mittel- und Osteuropa kontinuierlich zu. Österreichische Unternehmen erkannten die Chance, expandierten und gründeten Tochterunternehmen in CEE. Allein von 2000 und 2005 erhöhten sich die jährlichen Investitionen von 2,5 Mrd. Euro auf über 5 Mrd. Euro und erreichten im Jahr 2008 10,1 Mrd. Euro.

2007 betrug der Anteil Österreichs an allen ausländischen Direktinvestitionen in Mittel- und Osteuropa 8 %. Eine aktuelle Zahl liegt nicht vor. Studienautorin Yvonne Wolfmayr vermutet aber, dass dieser Anteil auch im Jahr 2009 gleich geblieben sein dürfte.

Unternehmen anderer Länder seien genauso vorsichtig gewesen, wodurch sie keine Marktanteile dazu gewonnen hätten. Im Jahr 2007 waren rund 408.000 Personen in den Tochterunternehmen österreichischer Investoren in CEE beschäftigt, das entspricht rund 12 % aller Beschäftigten in Österreich.

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