Die türkische Metropole erhält eine dritte Autobahnbrücke von Europa nach Asien. Die rund 1,3 km lange und 4,5 Mrd. Euro teure Brücke über den Bosporus wird rund 30 km nordöstlich der Innenstadt in der Nähe des Schwarzen Meeres gebaut, wie Verkehrsminister Binali Yildirim mitteilte. Das Projekt dient der Entlastung der beiden bereits bestehenden Bosporusbrücken, auf denen jedes Jahr mehr als 100 Mio. Fahrzeuge von einem Kontinent zum anderen fahren.
In der Zwölf-Millionen-Stadt Istanbul hat der Straßenverkehr in den vergangenen Jahren erheblich zugenommen. Zu den Stoßzeiten sind lange Staus und Wartezeiten vor den beiden Bosporusbrücken zur Normalität geworden.
Brückengegner argumentieren, der Staat solle eher in einen Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs investieren. Kritisiert wird das Projekt auch, weil für die Brücke und die dazugehörige Autobahn Wälder gerodet werden sollen. Binali kündigte an, zum Teil würden die Bäume nicht gefällt, sondern umgepflanzt.
Die türkische Regierung dachte seit längerem über eine dritte Brücke nach, hatte den Standort bisher aber geheim gehalten, um Landspekulationen zu verhindern. Die Brücke soll an die sogenannte Transeuropäische Autobahn (TEM) angeschlossen werden, die von der Türkei nach Bulgarien und von dort aus weiter nach Westeuropa führt.