Linde will nach Krisenjahr wieder zulegen

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Der deutsche Industriegase-Spezialist und Anlagenbauer geht nach dem Krisenjahr 2009 wieder auf Wachstumskurs. "Mit Blick auf die aktuellen Konjunkturprognosen erwarten wir aus heutiger Sicht, im Geschäftsjahr 2010 den Konzernumsatz und das Konzernergebnis im Vergleich zum Vorjahr zu steigern", so Linde-Chef Wolfgang Reitzle. "Wir blicken durchaus selbstbewusst und zuversichtlich in die Zukunft." Anlass für übertriebenen Optimismus gebe es allerdings wegen der anhaltenden wirtschaftlichen Unsicherheiten nicht.

Neben der Konjunkturerholung will das Unternehmen auch von seinem Sparprogramm profitieren, über das im vergangenen Jahr weltweit knapp 4.200 Arbeitsplätze abgebaut wurden, davon einige wenige hundert in Deutschland. Die Kosten für die Umstrukturierungen belasteten den Konzern 2009 mit 83 Mio. Euro. Über das Programm will Linde im Zeitraum von 2009 bis 2012 die Kosten um 650 bis 800 Mio. Euro drücken. Zuletzt hatte Linde weltweit noch 47.731 Beschäftigte.

Im größeren Bereich Gase will Linde in diesem Jahr beim operativen Ergebnis das Rekordniveau aus dem Jahr 2008 übertreffen. Auch der Umsatz soll nach dem Rückgang im vergangenen Jahr wieder zulegen. Im Anlagenbau, der 2009 besonders die Zurückhaltung der Kunden in der Wirtschaftskrise zu spüren bekam, will Linde beim Umsatz mindestens wieder das Vorjahresniveau erreichen.

"Der unverändert hohe Auftragsbestand bildet eine gute Grundlage für eine vergleichsweise stabile Geschäftsentwicklung in den kommenden zwei Jahren", hieß es.

Seine Zahlen für das vergangene Jahr hatte der DAX-Konzern bereits Anfang März bekanntgegeben. Demnach schrumpfte der Umsatz 2009 um 11,5 % auf 11,2 Mrd. Euro. Unter dem Strich erzielte Linde nur noch einen Gewinn von 591 Mio. Euro, nach 717 Mio. Euro im Vorjahr. "Das war wahrscheinlich das schwierigste Jahr in sechs Jahrzehnten, nicht nur für uns, für alle Industrieunternehmen", sagte Reitzle. Die Dividende für 2009 will das Management mit 1,8 Euro je Anteilsschein stabil halten.

Linde hatte 2006 die Übernahme des britischen Konkurrenten BOC gestemmt und sitzt seither auf einem Milliarden-Schuldenberg. Zuletzt lagen die Netto-Finanzschulden bei 6,1 Mrd. Euro.

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