Massiver Jobabbau in deutscher Industrie

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Die deutsche Industrie hat angesichts der schwachen Konjunktur so viele Jobs gestrichen wie seit sechseinhalb Jahren nicht mehr. Ende Juni waren in den größeren Betrieben des verarbeitenden Gewerbes knapp 5,1 Millionen Menschen tätig, das sind rund 155.000 oder 3,0 Prozent weniger als zum Vorjahreszeitpunkt, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Unterdessen streiten Ökonomen darüber, ob das Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal 2009 bereits das Ende der Rezession bedeutet.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) warnte vor verfrühten Hoffnungen. "Die Zeit ist ungewöhnlich ernst", sagte Merkel. "Wir werden dieses Jahr ungefähr minus 6 Prozent haben, plusminus. Das bedeutet, dass wir nicht aus der Krise sind, nur weil es das erste Mal ein bisschen hochgeht", meinte die Kanzlerin. Auch Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) dämpfte die Euphorie. Wie es auf den Finanzmärkten weitergehe, sei "sehr schwer einzuschätzen", sagte er dem "Hamburger Abendblatt".

Dennoch erwartet Steinbrück keinen dramatischen Anstieg der Arbeitslosigkeit in diesem Jahr. "Die Arbeitsmarktzahlen im Juli waren nicht so schlimm, wie alle erwartet haben. Es kann durchaus sein, dass die Arbeitslosenzahl in diesem Jahr nicht über vier Millionen steigt", so Steinbrück weiter. Es gebe "positive Anzeichen, dass wir die Talsohle durchschreiten".

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes waren von dem massiven Stellenabbau in der Industrie besonders die Autoindustrie, Gummi- und Kunststoffwaren sowie die Metallerzeugnisse betroffen. Die Zahl der im Juni 2009 geleisteten Arbeitsstunden ging im Vorjahresvergleich um 12,6 Prozent auf 607 Millionen zurück. Dabei ist nach Angaben der Statistiker aber zu berücksichtigen, dass in diesem Juni wegen eines Feiertages in einigen Bundesländern ein Arbeitstag weniger zu Verfügung stand. Die insgesamt gezahlten Entgelte sanken gleichzeitig um 6,4 Prozent auf 18,0 Milliarden Euro.

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